Pflüge (III)
In den letzten beiden Beiträgen wurde über Pflüge aus den Zeiten von sellemòls berichtet.
Was in diesem Zusammenhang beim Betrachten der alten und der neueren Pflüge für uns im Bliesgau sehr wichtig erscheint, sind Bodenfunde aus der Antike.
Jahrhundertelang wurden die Äcker nur oberflächig aufgerissen. Bereits in diesen Zeiten konnten hin und wieder Keramikscherben und sonstige kleine Teile aus der antiken Zeit entdeckt werden. Ganz anders wurde es durch die neuen Pflüge mit tief pflügenden Scharen und Streichblechen. Mit ihnen wurden vermehrt antike Funde an die Oberfläche gebracht, die nach Regenwettern freigespült und erkennbar wurden. Die Bauern lasen sie gerne auf. Für die Menschen in diesen Zeiten galten besonders antike Metallteile und Münzen als etwas magisch-wertvolles. Die Münzen galten ihnen als alte Geldwerte, die sich auch tauschen ließen. Viele andere Objekte wurden zu magischen Hilfsmitteln sowohl in der Volksheilkunde wie im Befragen nach Schicksal und Zukunft.
Den Archäologen blieben diese Funde nicht verborgen. So fand man in Reinheim und anderen Orten im Saarland nach intensivem Graben weitere Spuren der Antike. Schließlich wurden derartige Fundorte systematisch ausgegraben und untersucht, wie unser „Europäischer Kulturpark“ in Reinheim und Bliesbrück.
Und noch etwas von sellemòls: Das Hochwasser der letzten Zeit zeigte, wie hilfsbereit viele Dorfbewohner denen halfen, die unter dem Wasserproblem zu leiden hatten. Die Helferinnen und Helfer halfen uneigennützig, wie sellemòls. Ihnen allen sei deshalb an dieser Stelle großer Dank ausgesprochen.