Auf den Dörfern gesellten sich zu den amtlichen Flurnamen immer wieder nichtamtliche Namen, die teilweise sehr alt waren. Meist blieben sie in der dörflichen Mundart erhaltene. Dazu zählt auch der Flurname „Dreispitz“. Es gab nur wenige Dörfer ohne eine solche Flur.
Diese Flurnamen bezeichnen Teile der Dorfgewann in einer Dreiecksform. Durch die Aufteilung der Dorffluren in Wiesen und Äcker kam es häufig zu Zwischen- oder Restflächen, die eine solche Form besaßen. Bäche, Reche, Ortsgrenzen oder auch alte Wege waren häufig die Ursache für diese Formen.
So gab es in der Rubenheimer Flurkarte von 1716 noch zwei derartige Geländeabschnitte, die in der Flur „Hohl“ und in der „Am Rohrentaler Weg“.
Heute sind die Dreiecksformen nur noch sehr selten zu erkennen, da die Grundstücke vielfach klein zerschnitten und kaum noch gleichmäßig angebaut werden. Sind die Flurnamen keine amtliche, verlieren sie sich, wie vieles, was wir nicht mehr in den abendlichen Maiabenden weitergeben. Übrigens: Der nächste Nachmittag, an dem wir über Sellemòls-Zeiten gemeinsam maien, ist der 4.7. um 15.00 in Niedergailbach!