Wir reden heute wieder über das Sparen von Energie. Nach dem Zweiten Weltkrieg war dies bereits ein großes Thema, und das war noch die Zeit der Kohlenherde in der Küche. Auf diesen wurde auch im Sommer das Mittagessen mit Holz oder Steinkohlen gekocht. Nun wollte und sollte die Hausfrau in den 1940er Jahren an Energie sparen. Im Winter war das kein Thema, denn in den Küchen brannten die Herde und damit die Energiequellen, die heizen sollten und mit dieser Wärme ließ sich auch ein Mittagessen kochen.
Im Sommer galt es, Kohlen und Holz für den Herd zu sparen. Der Handel brachte dazu sehr einfache elektrische Kochplatten auf den Markt. Sie bestanden aus einem Metallgehäuse mit zwei Griffen, in dem eine Schamotteplatte eingelassen war. In dieser war eine blanke Stahlspirale eingelegt, nicht gerade die heute verpflichtende Sicherheit vor einem Schlag. Betrieben wurde das Gerät mit 220 Volt in meist drei Leistungsstufen, geregelt über einen Schalter.
Auf diese Weise wurden die Kohlen im Sommer eingespart, denn gleichzeitig wurde den Hausfrauen eine Energiesparmethode gelehrt:
Der Topf mit Wasser und Kartoffeln, dem Gemüse oder dem fertigen Eintopf - Fleisch gab es nicht an Werktagen - wurde auf der Platte zum Kochen gebracht. Nach nur wenigen Minuten wurde das noch immer ungare Essen samt Topf von der Platte genommen und in die Kochkiste gestellt.
Solche Kochkisten stellten die Familienväter in der Regel selbst her: Sie bestanden meist aus Schwarten. Das sind rindenhaltige obere Fichtenholzbretter, die man für wenig Geld in den Sägewerken kaufen konnte, da die Handwerker solches Material als sehr minderwertig kaum benutzten. Schwarten waren quasi ein Abfallprodukt der Sägewerke. Solche Bretter wurden in den Haushalten einst mehrfach verwendet. Viele der im Keller stehenden Kartoffelkisten zur Bevorratung der eigenen Kartoffelernte bestanden ebenfalls aus diesen Holzbrettern.
Die Kochkiste wurde innen mit Stoff ausgelegt, in den in etwa fünf Zentimeter Dicke eingepackt Heu, Spreu oder Stroh als Isolierung diente.
Die Töpfe konnten nun in die Kochkiste gestellt werden. Einige Hausfrauen packten die heißen Töpfe zusätzlich in kleine Decken ein. In der Kochkiste garte das Essen weiter. Das konnte eine gute Stunde dauern, doch den Hausfrauen war diese Arbeits-Umstellung bei gleichzeitiger Ersparnis viel wert. Auf diese Weise wurde allerdings nicht nur Geld gespart, die Erfolge lagen auch auf anderen Gebieten. Darüber in der nächsten Woche.