Die Kochkiste, wie im letzten Beitrag beschrieben, hatte weitere Vorteile, die wir heute nicht mehr so recht nachvollziehen können.
Zunächst wurden die Kartoffeln vor dem Kochen nicht mehr geschält. Die Hausfrau rechnete dadurch pro Familie und Mittagessen eine Kartoffel an Ersparnis. Früher blieb diese Ersparnis unberücksichtigt, denn man kochte die Kartoffelschalen als Futter für Schweine oder Hühner. In der Sommerzeit hätte man dazu diese Schalen separat kochen müssen. Folglich wurden überwiegend Pellkartoffeln gekocht. Nach dem Zubereiten dieser über die Kochkiste, ließen sich die Kartoffeln hervorragender pellen. Diese Abfälle - nun etwas weniger als beim Schälen -, erhielt weiterhin das Vieh.
Im Erzählgut aus den 1940er Jahren blieb durch einige Frauen etwas erhalten, so dass die Kochkiste seit Jahren eine Renaissance erfährt: Schon in den 1940er Jahren stellten Hausfrauen fest, dass durch die Kochkisten - Zubereitung Kartoffeln und Gemüse einen anderen, nun als fein eingestuften Geschmack erhielten. Das Kochgut war nicht zerkocht. Und diese Erkenntnis und Erfahrung wird in wenigen modernen Küchen wieder genutzt. Dabei geht es den Hausfrauen weniger um die Energieersparnis, sondern um eine bessere Speisezubereitung.
Im Internet werden sogar Bauanleitungen einer "modernen" Kochkiste veröffentlicht. Diese sind nun nicht mehr aus Holz sondern aus einem Pappkarton, der aus einem Paketversand stammen kann. Als Isoliermaterial wird Styrodur, ein härteres und mit einem scharfen Messer besser zu verarbeitendes Styropor empfohlen. Die sechs gefertigten Isolierplatten werden in der Kiste eingebaut und fertig ist die Energieersparnis.
Und noch ein kleiner Vorteil sollte erwähnt werden: In der Kochkiste ist noch nie etwas angebrannt. Man benötigt für das Ende der Garzeit keinen Wecker und kann während dem Garen anderen Beschäftigungen nachgehen.