Die Hundstage
Nächste Woche, am 23, Juli beginnen für uns die diesjährigen Hundstage und die ziehen sich bis zum 23. August hin. In anderen Regionen sollen die Tage bereits am 3. Juli begonnen haben und am 11. August sollen sie enden. Es sollten alljährlich die heißesten Tage des Jahres sein, so der Volksmund.
Bereits im vorigen Jahr klagten viele Leute über die heißen Tage in diesen Wochen und die Meteorologen glauben eine Steigerung in den nächsten Jahrzehnten voraussagen zu können.
Wo haben diese Tage, die in ganz Europa seit mehr als zweitausend Jahren beobachtet werden, ihren Ursprung? Diese Tage sind stets genannte Tage des Sternbildes „Sirius“, einem Doppelstern, der auch Hundsstern genannt wird und den Menschen sichtbar in Erscheinung trat. Im Volksmund wurde dieser Sternenname häufig als „der dicke Hund“ übernommen. Der Sternenname „Hund“ sagt, genau genommen, nichts über die heißen Tage und nichts über einen Hund selbst aus.
Der Name „Hundsstern“ hat sich bei uns als landläufiger Spottname schon seit Jahrhunderten eingebürgert. Er entstand aus der Benennung des Sternbildes „Canis Major“ durch die antiken Ägypter und wurde so von den hiesigen Sternenforschern übernommen. Er bedeutete frei übersetzt „großer Hund“.
Dieser Name wurde in die Umgangssprache unserer Dörfer übernommen. Das Wort Hund war bei uns seit langen Zeiten negativ belegt, wie wir das unserem Schimpfwort „Dicker Hund“ ja wissen.
Der Dicke Hund ist ein Skandal oder eine unverschämte Frechheit. Und unsere mundartlichen Ausdrücke „hundselend, hundsmiserabel, hundsmied oder hundsbleed“ beschreiben etwas ähnliches.
In der Tat: In den Hundstagen, so erzählten es uns die Alten, ist man schnell hundsmied und es geht einem durch die große Hitze, in der die alte handgemachte Fruchternte von Sellemòòls fiel. Schon nach Stunden konnte es einem hundselend beziehungswies hundsmiserabel werden.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern dennoch angenehme Zeiten in den Hundstage, denn es gibt auch schlimmere Wetter.