Die Feuerwehrleute – Männer und Frauen – waren in früheren Zeiten fest eingeteilt in Eimerkette hin, Eimerkette zurück, Löschmannschaft, Spritzenmannschaft und Schöpfmannschaft.
Die im letzten Beitrag bereits angesprochenen Eimerketten waren folglich eine feste Organisation innerhalb der dörflichen Pflichtfeuerwehr.
Es gab die Eimerkette vom Löschteich zum Brandherd und die Kette von diesem wieder zurück.
Am Löschteich, in der Regel mit einem kleinen Steg, der auf das Wasser reichte und die Entnahme erleichtern sollte, wurden die Eimer von der Schöpfmannschaft mit Wasser gefüllt und gingen sofort durch die Eimerkette „auf Reise“. Etwa alle Meter stand eine Person, nahm den gefüllten Eimer in Empfang und reichte ihn an die nächste Person sofort weiter. Die Wassermengen, die transportiert wurden waren enorm: bis zu 100 Liter in der Minute!
Am Ende der Eimerkette stand die „Spritz“, eine große Pumpe, die in dem großen Behälter das Wasser aufnehmen konnte. Personen aus der Spritzenmannschaft entleerten die Eimer in Sekundenschnelle seitlich in die Spritze. Dieses Gerät besaß in der Regel vorne eine Querstange mit der von mehreren Männern die Pumpe betätigt werden konnte. Das Wasser geriet unter starken Druck und mit einem Schlauch konnte die Löschmannschaft dieses Wasser in die Brandherde spritzen.
Die geleerten Eimer mussten nach dem Entleeren schnell zum Löschteich zurückgereicht werden. Dies war die Arbeit der zweiten Eimerkette. Sie bestand in der Regel aus älteren Leuten, bisweilen auch Kindern, schließlich war diese Arbeit um das Vielfache leichter. Und so konnte am Löschteich der Füllvorgang erneut beginnen und die Eimer auf Reise gehen.
Die Eimerketten wurden nach dem Bau der Wasserleitungen überflüssig, deshalb ging das Wissen darüber verloren.
Im Museum ist auch noch die alte hölzerne Feuerwehrleiter aus Rubenheim zu besichtigen. Sie wurde nach der Pflicht zu sicheren Leitern dem Betreiber des Gasthauses Hepp übergeben und als Obst-Ernteleiter weiter benutzt. Sie besitzt 24 Sprossen und eine Höhe von sieben Metern. Solche hölzernen Leitern sind heute nicht mehr zu Feuerwehreinsätzen gestattet.
Feuerwehreinsätze waren immer soziale Hilfen in der Dorfgemeinschaft. Sie sind es auch heute noch. Besonders junge Männer und Frauen, können mit ihren Einsätzen in der Dorfgemeinschaft Hilfen erlernen und dafür Kameradschaft und Anerkennung ernten.