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Bekanntmachungsblatt der Gemeinde Gersheim
Ausgabe 31/2025
Sellemòls in der Gemeinde
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Dorfdenkmäler

Denkmale bzw. Gedenkmale, wie sie früher auch genannt wurden, sind Bauwerke, die das Andenken an eine Person, ein großes Ereignis oder an eine Sache für die Öffentlichkeit erhalten sollen. Das waren typische bürgerlich-städtische Errungenschaften.

Auf unseren Dörfern kannten wir nur kirchliche Baulichkeiten wie Kapellen oder Wegkreuze und erst nach dem Ersten Weltkrieg auch Kriegerdenkmale. Diese und andere Stätten wurden – anders als in den Städten – in den Dörfern auf besondere Weise erhalten.

Mit dem Erhalt und dem Gedenken ihrer eigenen besonderen Örtlichkeiten ist es auf den Dörfern heute leider sehr schlecht bestellt.

Zu häufig wurde in der Vergangenheit und das auch bis heute, bürgerliches Denken und Handeln von einigen Verantwortlichen der Dörfer übernommen und auf diese Weise die alte Dorfkultur nach und nach zerstört. Dazu zählen Örtlichkeiten und wörtliche Benennungen, die zerstört wurden und auf diese Weise für immer aus dem dörflichen Erzählen und Erinnern verschwanden.

Bereits in dem Sellemòls-Beitrag vom 22.9.2023 über die Hollerbrünnchen wurde ein sehr krasses Beispiel beschrieben. Weitere Beispiele sind besondere Bäume und Gewässer, von denen neuerdings auch die jahrhundertealten Namen durch sinnlose neue ersetzt werden, wie das auch bei manchen alten Dorfluren erfolgt. Das Übel hat auch eine wichtige Ursache: Das alte Maien auf den Dörfern ging uns verloren, wir reden kaum noch über, spöttisch gesagt: „denne òlde Kròm“.

Wir Dorfbewohner sollten zurückkehren zum Bewahren der alten wichtigen Stätten und Namen in unseren Siedlungen und diese auch sprachlich weitergeben. Das sind wir dem Dorf, das uns eine Heimat schenkt, verpflichtet.

In den nächsten Beiträgen werde ich auf einige Beispiele eingehen, damit wir wieder über die den Alten einst so wichtigen Dorfelemente reden können.

Gunter Altenkirch