Das Sparen von Energie wurde bereits vor Jahrzehnten von den Hausfrauen immer wieder neu ins Auge gefasst. Den Wünsche kamen Handel, Industrie und Handwerk gerne nach.
Ein solches Beispiel war die energiesparende Aufbereitung von warmem Wasser:
Nach der Umstellung von den großen offenen Herden auf die Eisenherde (Beiliegende Abbildung) vor mehr als hundert Jahren wurde es bald Mode, im hinteren Teil der Küchenherde ein Wasserschiff einzusetzen. Das Wort Schiff wies dabei darauf hin, dass der Metallbehälter über und unter der Herdplatte einen Hohlraum besaß, der eine Aufnahmefähigkeit von je drei und mehr Liter Wasser hatte. Brannte im Herd ein Feuer, zog der Rauch an dem unteren Teil des Wasserschiffs vorbei in das Ofenrohr und von dort durch den Kamin nach außen. Auf diese Weise konnte das Wasser im Schiff erwärmt werden.
Das Wasserschiff besaß oben einen Deckel. Nach dem Abheben konnte die Hausfrau warmes Wasser mit einer Kelle entnehmen oder die hob das gesamte Schiff heraus, um es zu entleeren.
Diese kostenlose Methode des Erwärmens von Wasser erleichterte der Hausfrau das Geschirrspülen nach dem Mittagessen, und das auch im Sommer.
Die Firma Schneider in St. Ingbert produzierte in den 1950er Jahren Töpfe für den Gasherd, auf denen anstatt eines Deckels ein zweiter Topf aufgesetzt werden konnte. In diesem konnte ebenfalls Wasser aufgewärmt werden.
Und heute gibt es kluge Hausfrauen, die die gleiche Methode zur Wassererwärmung auf modernen Zimmeröfen nutzen, indem sie einen gefüllten Wasserkessel auf dem Ofen abstellen.
Die beigefügte Abbildung zeigt ein solches Wasserschiff aus der Zeit vor gut hundert Jahren. Der Rauch zog unten aus dem Herd in den Nachbarraum, dem einstigen offenen Kamin und von dort in den Schornstein.