Die heißen Sommertage sind nun zu Ende und manche Familie denkt mittlerweile wieder an das Befeuern von Küche und Wohnung.
Einst waren Feuerholz und Kohlen die wichtigsten Energielieferanten. Im Bliesgau schufen sellemòls noch viele Bergleute auf verschiedenen Gruben im Saarland. Als dort noch der Verbau untertage mit Fichtenholz durchgeführt wurde, gab es kurze Stammholzstücke als Abfall. Diese Stücke, häufig schon etwas zerkleinert, damit sie in die „Schafftasch“ passten, nahmen die Bergleute - unerlaubt, aber geduldet - mit nach Hause. Dort schlugen sie dünnes Anfeuerholz heraus, und da die Hausfrau morgens den Küchenofen einheizte, hießen diese Holzstäbchen, wie auch die großem ungespaltenen in der Sprache der Bergleute leicht bespöttelt „Mudderklitzjer“.
Mit diesen dünnen Stäbchen und einer Zeitung konnte das Herdfeuer schnell in Aktion gebracht werden.
Wir sind es immer noch gewohnt, die Leistungen der Männer an erster Stelle zu betrachten und hoch leben zu lassen.
Die Frauen freuten sich einerseits über die Hilfen ihrer Männer, andererseits nutzen sich manches dieser Mudderklitzjer zum Basteln von Spielzeugen, wie das abgebildete kleine Püppchen. Es war einer Frau gelungen, in das obere Stück Holz ein Gesicht zu schnitzen und anzumalen. Alle weiteren Körperstellen wurden von ihr mit sehr dünnem Filzstoff eingewickelt und eingebunden, wie auch Hände und Arme. Das Püppchen war für das kleine Kind zu erkennen und zu lieben. (Auch dieses Stück ist im Museum in Rubenheim zu bewundern.)
Das Beispiel soll aufzeigen, dass Mudderklitzjer nicht nur verbrannt wurden, sondern, dass die Hausfrauen manch andere Bastelei daraus fertigte, seien es Spielzeuge für die Kinder oder kleine Hilfen für die Hauswirtschaft.