An das Kriegsende vor 80 Jahre wird zurzeit weltweit gedacht. Dazu auch ein kleiner Bericht für uns. Die Zeiten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges waren für viele Menschen so schrecklich, dass darüber kaum gesprochen wurde. Heute sind selbst einfache Regelungen, die uns die besetzenden Amerikaner und Franzosen auferlegten in Vergessenheit geraten.
Eine erforderliche Freizügigkeit zur Erlangung an Lebensmittel und Brennholz oder nur einmal der Besuch in der Nachbarschaft war weitgehen eingeschränkt und wurde nur mit einer Vielzahl kurzgültiger Ausweise erlaubt.
Was noch Jahre danach immer wieder erwähnt wurde, war das Wechseln über die Flüsse Blies und Saar. Nicht nur die Flüsse, als die alte Grenze zwischen dem Kreis St. Ingbert und dem Kreis Homburg galt den Besatzern als neue, weil gut zu kontrollierende Grenze. Wer sich folglich in Dörfern wie Herbitzheim oder Gersheim oder in der Stadt Saarbrücken bewegen wollte und dabei den Fluss überqueren musste, der benötigte einen entsprechenden Ausweis, einen „Lässee-Passee“ (franz. Laisser-passer), der in der Regel nur eine kurze Gültigkeit besaß. Im Saarland waren diese Auflagen bis 1946, in einigen Stellen sogar bis 1947, noch üblich.
Die einfachen Ausweise wurden teilweise auf den Rückseiten militärischen Karten zur Eroberung der hiesigen Gebiete mit Schreibmaschine geschrieben und gestempelt. Zusätzlich musste man seine Kennkarte (Personalausweis) mitführen. Diese Ausweise besaßen noch ihr Hakenkreuz, das amtlich geschwärzt wurde. Nun hieß das alte Adlersymbol in unseren Dörfern „Kuckuck“.
Die Abbildung zeigt einen Passierschein für die Saar in Saarbrücken. Ein Mann, der zwischen Wohnung und Arbeitsstelle zweimal am Tag die Saar in Saarbrücken überqueren musste führte diesen stets mit sich. Solche Ausweise gab es auch im Bliesgau.
Es ist heute gut, zu wissen, welche Freiheiten wir besitzen und die wir gerne hochhalten wollen.