Es ist früher Oktober und damit die Zeit, in der man gepflügte Äcker mit einem Awenner entdecken kann. Doch was bedeutet das Wort „Awenner“? Das hochdeutsche Wort „Anwedel" wird heute nicht mehr benutzt. In unserer Mundart findet man es hie und da noch einmal, doch der eigentliche Ursprung ist auch hier verloren gegangen. Wenn in früheren Zeiten die Bauern pflügten, taten sie das erstens mit Pferden (oder Kühen) und zweitens musste in früheren Zeiten jeder Quadratmeter eines Ackers für die Bepflanzung ausgenutzt werden. Das bedeutete, dass nach dem Pflügen an den beiden Enden des Ackers je mehrmals quergepflügt wurde, damit kein Quadratmeter Ackerland unbestellt brach liegen blieb, denn beim Wenden von Pflug und Zugtier konnte nicht genau an der Grundstücksgrenze angesetzt werden. Aus diesem Grund das Nachpflügen de kleinen Flächen. Die Breite der Awenner betrug in der Regel knapp zwei Meter.
Durch dieses Querpflügen wurde die bestellbare Ackerfläche sorgfältig an Wege oder Nachbargrundstücke herangeführt. Dabei musste sehr viel Sorgfalt herrschen, denn weder Wege noch Nachbargrundstücke durften durch Pflug und Pferd keine Beschädigung erleiden. Die heutigen Bauern bearbeiten sehr große Feldflächen mit schweren Traktoren. Das sorgfältige Nachpflügen eines Awenners unterbleibt heute in vielen Fällen. Dabei ist das Pflügen eines Awenners wegen der Grundstücksbreite auch heute noch sehr lohnenswert.