Die Festlichkeiten zu Allerheiligen und Allerseelen sind sehr alt und haben bereits gallische Ursprünge, deren Reste noch bis in die Neuzeit hohe Anerkennung fanden.
Der 1. November war der Beginn der dunklen Jahreszeit und zu Beginn dieser wollten die Menschen gerne noch einmal Kontakt zu den Seelen ihrer Verstorbenen haben.
Im 9. Jahrhundert – in einigen anderen Quellen werden schon frühere Zeiten genannt – setzte die römische Kirche einen Gedenktag fest, um an diesem Fest aller weiblichen und männlichen heiliggesprochenen Menschen zu gedenken. Darüber hinaus sollte an diesem Tag auch aller Seelen gedacht werden, die die christliche Lehre und Botschaft verkündeten und nicht heiliggesprochen wurden.
In der Mitte des 11. Jahrhunderts forderte der Abt Odilo von Cluny in Burgund die römische Kirche auf, an dem Tag aller Seelen zu gedenken, wie es die Menschen bereits zu gallischen Zeiten taten. Die Kirche nahm sich rund 240 Jahre Zeit und ergänzte das Allerheiligenfest durch das Allerseelenfest am Folgetag.
Es waren besonders die Frauen, die weiterhin am Allerheiligentag aller Seelen der Verstorbenen gedachten und so ist es bis heute geblieben. Die Gräber wurden geschmückt, man begab sich nach dem Gottesdienst auf den Friedhof zu den Gräbern der Angehörigen und besuchte auch Gräber von Bekannten aus dem Dorf. Dabei kam es zu Gesprächen mit deren Angehörigen. In diesen Gesprächen lebten die Verstorbenen noch einmal auf, auch jene, deren Gräber schon lange nicht mehr auf dem Friedhof zu finden waren.