Wir kennen heute die alte Redensart als Ermahnung an Kindern: „Muss ich Dir denn immer noch alles vorkauen?“, geäußert von der Mutter, wenn sie einem Kind immer wieder verschiedenes, was er zu tun und zu lassen hat, erklären muss.
Wo aber kommt diese Äußerung her? Das Wissen darüber ging leider verloren.
Kleine Kinder, wenn sie abgestillt wurden, erhielten zunächst die Milchflasche und kurze Zeit später nach und nach eine fein zerkleinerte Nahrung aus der am Mittagstisch. Heute füttern die jungen Mütter eine über den Handel vertriebene Baby-Nahrung aus dem Glas, mundgerecht angewärmt. Derartige Nahrung gab es in früheren Zeiten nicht zu kaufen.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts kaute deshalb die Mutter dem Kind die Nahrung, die es am Tisch für die gesamte Familie gab, vor. Diese Verköstigung wurde stets als beste angesehen, weil in dem fein zerkleinerten und mundgerecht erwärmten Essen auch noch der verdauungfördernde Speichel der Mutter enthalten war. Anschließend fütterte die Mutter das Kleinkind mit einem Hornlöffel aus ihrem Mund in den des Kindes.
An der unteren Saar hießen solche Löffel „Gebääßleffelche“. Das Mundartwort aus dem Saarpfalzkreis ist nicht mehr bekannt.
In unseren saarländischen Mundarten gab es für dieses feingekaute Essen zwei Wörter: Das moselfränkische, bereits genannte Wort, war „Gebääß“ und das hiesige „Gebeß“, zurückzuführen auf „Gebissenes“.
Beide Wörter wurden auch für die Marmelade benutzt, denn diese wurde aufgekocht und erhielt dadurch das gleiche Aussehen, wie die Baby-Nahrung. Für Marmelade, wie der aus den Zwetschen lange gekochte Laxen bzw. Legmerich oder Apfel- und Birnenmus wurde dieses Wort nicht benutzt.
Diese Baby-Nahrung wird von uns heute als etwas Ekelhaftes angesehen und deshalb auch nicht mehr gereicht, doch sie war wertvoller als die heutige industriell hergestellte Baby-Nahrung.