Ölmühle Kat 1-2044
Wir freuen uns in diesem Jahr über eine erstaunlich gute Walnussernte. Leider tragen einige Bäume nur kleine Früchte, dennoch dürfen wir uns über die Masse der Walnüsse in diesem Jahr freuen.
Etwas, was in früheren Jahrzehnten noch in unserem Raum üblich war, das war eine Suppe mit dem Pressrest der Nüsse, wenn also aus diesen das Öl ausgepresst war.
Eine verbreitete Verwendung der Nüsse diente dem Gewinn von feinem Speiseöl.
Pressen lieferte in früheren Zeiten die Industrie noch nicht. Das Pressen war ein arbeitsintensives Zerdrücken der Früchte, meist eine Arbeit der Männer. Die restliche Masse enthielt noch Spuren von Öl.
Die meisten Pressen auf den Dörfern waren seit Ende gut hundert Jahren solche, die sich einige Männer auf der Arbeit als Sackarbeit aus Schrottteilen bastelten (siehe Abb.). Der Aufbau der Maschinen war einfach: Eine mit der Handkurbel gedrehte Schnecke, ein Stück Maschinenschrott, zerkleinerte die Nüsse wie mit einem Fleischwolf. Durch die vordere, zunächst geschlossene Schraube (in der Abb. rechts) wurde die Masse zunächst gepresst und gab das Öl nach unten frei. Anschließend gab die Maschine nach dem langsamen Öffnen der Schraube die Trockenmasse frei und diese wurde nun zu einer Suppe zubereitet.
Diese alte, sehr einfache Nusssuppe verschwand schon vor vielen Jahrzehnten aus der Küche, schließlich werden derartige Ölmühlen auch nicht mehr eingesetzt.
Die moderne Hausfrau bereitet heute eine Nusssuppe als eine sehr feine dicke Suppe, in der nur noch ein kleiner Anteil an kleingehackten Nüssen, etwa im Bereich von 50 bis 100 Gramm pro Liter, untergemischt wird. Der Rest sind Kartoffeln, Sahne, Zwiebeln und vor allem feine Kräuter.
Ich wünsche Ihnen einen guten Appetit.