Als die Rubenheimer vor dreißig Jahren ihre 850-Jahr-Feier vorbereiteten, erinnerten sie sich an ihren alten Brauch um die Totenkronen. Einige alte Leute hatten vor Jahren noch geholfen, solche Kronen anzufertigen. Sie waren es, die zu Ehren der alten Dorfkultur noch einmal drei Kronen in der alten Art anfertigen wollten. Die Kronen wurden beim Fest gezeigt und anschließend dem Rubenheimer Museum übergeben, wo die einzigen Totenkronen des Saarlandes im Archiv aufbewahrt werden.
An den drei Tagen vor der Beerdigung wurde an jedem Tag eine Krone aus Haselholz und einem speziellen Krepppapier gefertigt, insgesamt drei. Dabei erfuhren die Tätigen eine ganze Menge über das Leben der verstorbenen Person, indem über diese erzählt wurde.
Die Kronen besaßen Höhen von etwa einem halben Meter. Obenauf und an den Ecken wurden aus bläulichem Papier geflochtene Rosen angebunden. Diese spielten eine wichtige Rolle innerhalb des alten Brauches.
Zur Beerdigung wurden die drei Kronen feierlich von weiß gekleideten Mädchen hinter dem Sarg zum Friedhof getragen und nach dem Verfüllen des Grabes auf diesem aufgestellt. Dort standen sie eine Zeitlang, bis Wind und Wetter sie unansehnlich gemacht hatten. Erst dann wurden die Reste abgeräumt.
Innerhalb des Erinnerungsbrauches war es einst üblich, dass Menschen aus dem Dorf vor dem Abräumen der Reste noch einmal die Toten besuchten und dabei eine der Rosen abnahmen, um sie zu Hause als ständige Erinnerung an die Verstorbenen bewahrten. Eine Reihe solcher Rosen wurde dem Museum in Rubenheim übergeben.
Was aber war mit den kleinen Kindern, von denen kaum Erzähltes erhalten war? Darüber in der nächsten Woche.
Am Tag der Museumsöffnung am Sonntag, 20.11.2022, werden solche Objekte - einmalig - ausgestellt, um die Bevölkerung mit diesen einst wichtigen Exponaten noch einmal an ihren alten Brauch zu erinnern.