In der Fachliteratur wird immer wieder berichtet, dass drei Totenkronen auch für kleine Kinder gefertigt wurden. Das mag in Ausnahmefällen in den weiten mitteleuropäischen Bräuchen tatsächlich so gewesen sein. Zeitzeugen aus dem Saarraum berichteten jedoch, dass die verstorbenen Kinder bis in die ersten Schuljahre lediglich eine Totenkrone erhielten. Über diese Krone wurde in der Fachliteratur sehr wenig berichtet, so dass das exakte Wissen darüber verloren ging.
Die Totenkrone bestand aus einem runden Drahtring, gelegentlich auch aus einem Ring aus Hanffasern. Darauf waren in geschlossenem Kranz rundum weiße Papierrosen eingebunden. Diese Kronen wurden den Toten auf den Kopf gesetzt.
Sie wurden bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts auch in solchen Orten noch gefertigt, in denen die Kronen, wie im letzten Bericht abgebildet, schon lange außer Mode gekommen waren.
Ein zweiter Kopfschmuck für tote Kinder waren bis in die 1960er Jahre Krönchen aus Gänseblümchen, gerne als Maßliebchen bezeichnet. Vor allem waren sie in der katholischen Gesellschaft als Marienblümchen sehr beliebt.
Die alte Erklärung derartiger Totenkronen für Kleinkinder hieß: "Das unschuldig verstorbene Kind soll als Engelchen gen Himmel fahren". Eine derartige Abbildung wird auch am Tag der Museumsöffnung am Sonntag, 20.11.2022, gezeigt. An diesem Tag sind die letzten Rubenheimer Totenkronen und einzelne Röschen - einmalig - ausgestellt, um die Bevölkerung mit diesen einst so wichtigen Exponaten noch einmal an ihren alten Brauch zu erinnern.