Am Abend des 29. Novembers beginnt stets die Adventszeit. Sie begann an diesem Abend, dem Adreasabend, über den wir bereits am 24.11.2022 und 24.11.2023 in Beiträgen über Sellmòls etwas erfahren hatten.
Seit dem 9. Jahrhundert feiert die Christenheit nach kirchlicher Darstellung eine Zeit der Ruhe und Besinnung, die am eben genannten Tag beginnt: Die Adventszeit.
Noch im 19. Jahrhundert gab es sehr viele unterschiedliche Bräuche, die heute meist vergessen sind. Eine Ursache dafür dürften die unterschiedlichen Bräuche von Katholiken und Protestanten gewesen sein, die dazu führten, dass die Volkskundler, die eifrig unser hiesiges Wissen über die Alltagsbräuche niederschrieben, über die Adventsbräuche fast gänzlich schwiegen. Sie wollten einem Konfessionsstreit auf diese Weise ausweichen.
Einheitliches christliches Adventsbrauchtum entstand erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, überwiegend im protestantischen Bürgertum und dazu gehört vor allem der Nikolausbrauch.
In der katholischen dörflichen Gesellschaft erhielten sich überwiegend vor allem alte Bräuche, die noch weitgehend von einem vorchristlichen Charakter geprägt waren. Dazu zählten vor allem die vielen unterschiedlichen Adventsvermummungen. Rund vier Dutzend verschiedene Adventsvermummungen konnten aus dem 19. Jahrhundert, unsere Dörfer betreffend, noch über Zeitzeugen nachgewiesen werden.
Im ersten vatikanischen Konzil von 1875 setzte auch in der katholischen Gesellschaft eine allmähliche Christianisierung der alten Bräuche ein, so dass diese langsam verschwanden.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche und stressfreie Adventszeit.