Am 4. Dezember, also am kommenden Donnerstag, ist der diesjährige Barbaratag, ein hoher Festtag der Bergleute, vor allem, als diese noch unter der Erde ihrem gefährlichen, beruflichen Arbeiten nachgingen, um das tägliche Brot zu verdienen.
Heute wollen wir uns aber an einen weiteren alten Brauch erinnern: Der vorweihnachtliche Blütenzauber hatte auch zum Barbaratag einen sehr beliebten Brauch gekannt. Die Menschen brachen an diesem Tag von Kirsch- und Apfelbäumen Zweigspitzen ab und setzten sie in eine Vase mit Wasser. Dann wurden sie ans Fenster gestellt, denn die rare winterliche Sonne sollte an diesen Zweigen Blüten hervorrufen, was in den allermeisten Fällen auch gelang. Die Kraft und Fülle der Blüten mitten in den dunklen Tagen sollte den Menschen nicht nur Freude, sondern auch die Möglichkeit schenken, in das neue Jahr zu schauen.
Die Kirche ließ den Menschen diese Freude. Sie duldeten den Gläubigen in früheren Zeiten sogar, dass sie die Zweigspitzen mit in die Kirche bringen durften, um dort einen Segen zu erhalten. Und noch eins war den im Winter gebärenden Frauen ein großer Trost. Selbst die Mediziner übernahmen den Brauch der Brauchersch, der heilenden Frauen und Hebammen. Der Mediziner Fritz Heeger aus Speyer berichtete 1842, „den Gebärenden diese Blütenzweige zum Riechen zu reichen, damit sich der Schoß öffne“.
Leider haben wir in heutigen Zeiten diese wohltuenden alten Bräuche vergessen und so soll eine Erinnerung daran uns heute wieder Freuden schenken.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern einen ruhigen, aber freudigen Barbaratag 2025