Wir haben nun in diesem Winter die ersten Wintertage erleben dürfen bzw. müssen. Wenn wir einmal nachfragen, wie es sellemòls war, dann müssen wir still und dankbar sein, dass uns diese Zeiten heute erspart bleiben. Ältere Mitbewohner kennen sie noch, unter anderem aus den Schlechten Kriegs- und vor allem Nachkriegszeiten.
Elektrisches Licht gab auf den Dörfern es vor 1930 noch keins und nie fror eine Wasserleitung ein, denn auch diese Wasserversorgung fehlte ebenfalls noch. Die Bewohner mussten ihr tägliches Wasser an den Brunnen im Dorf schöpfen und am Schulterjoch heimtragen.
Wer trotzdem an schöne warme Küchen und weitere Räume denkt, muss auch da abspecken. Der alte Harsch, der offene Kamin in den Bauernküchen, wurde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut und durch einen Küchenherd ersetzt wurde. Durch den Schornstein des Harsches drang in früheren Winterzeiten nach dem Erlöschen des Herdfeuers am Abend eiskalte Luft in die Küche ein. Brannte der Harsch, durfte man mit Temperaturen von zehn bis 15 Grad bei Frostwetter rechnen. Häufig sanken die Temperaturen in den ärmeren Hütten weiter stark ab. In den Kammern und Schlafzimmern musste man noch in den 1950er Jahren fröstelnde Zeiten in kauf nehmen. Besonders an den schrägen Wänden der oberen Etagen und den Fenstern bildete sich Eis.
Holz als Heizmaterial konnten sich nur sehr wenige Dorfbewohner ausreichend leisten. Ein Leseschein war zum Sammeln erforderlich, wenn man sich geschlagenes Holz beim Forst nicht leisten konnte. Der Wald war bereits im Herbst von trocknem Fallholz wie leergefegt.
Einen großen Vorteil hatten die Bergleute der saarländischen Gruben. Sie erhielten Deputatkohlen als Teil ihrer Entlohnung und nahmen „Mudderklitzjer“ als Anfeuerholz mit nach Hause.. Sie hatten bedeutend weniger Heizprobleme mit dem Küchenofen und eventuell einem Ofen in der Gudd Stubb.
Wir dürfen uns heute freuen, wenn wir diese Zeiten nicht mehr durchmachen müssen.