Die wohl ältesten dörflichen Beleuchtungshilfen, zumindest bis ins Hochmittelalter, waren die Maulaffen und das waren Ton- bzw. Keramikgefäße, in die man einen Beleuchtungsstoff schieben konnte und das waren lange Kienspäne.
Da man das Ganze im niederdeutschen Bereich erfunden haben will und diese Gefäße nach der dortigen Mundart "Mulape" nannte, übersetzten viele andere Landsleute dieses mit "Maul offen" und schließlich als "Maulaffen". Als solche zierten sie auch Außengesimse an alten Kirchenbauten, jedoch nicht als Leuchtkörper, sondern als Hinweise eines dankbaren Erstaunens.
Das Wort ist heute kaum noch bekannt – ausgenommen in unserer Redensart „Maulaffen feilhaben“ für jemanden, der mit offenem Mund dumm herumsteht.
Über die Geschichte dieser Geleuchte wird kaum noch etwas berichtet.
Das Wort will erklärt werden:
Es entstammt unserer alten Umgangssprache, in der wir ein Schimpfwort „Aff“ (Affe) für einen dumm herumstehenden, glotzenden und gähnenden Menschen verstanden.
Das Wort Maulaffe beschreibt einen solchen „Aff“ mit einem offenstehenden Mund und großen Augen und genau dieses Aussehen besaßen auch die alten Leuchtkörper. Der flache, aufstehende Mund war die technische Hilfe, den Kienspan einfach halten zu können.
Ein mit dem Maulaffen verwandtes Wort in unserer Umgangssprache blieb als „nachäffen“ erhalten.
Das zweite Wort unserer Redensart, „feilhalten“, bedeutet etwas „zum Kauf anbieten“. Feilhalten bedeutete aber auch „bereit zum Benutzen“ Im Handel hieß es häufig: „schlechte Ware zu einem unangemessenen Preis anbieten“.[1][1]
Abbildungen von Maulaffen sind äußerst rar, Originale sind in unseren Museen möglicherweise nicht mehr zu entdecken.
Ein Zeichner übergab mir eine Zeichnung, die er nach Zeitzeugenschilderungen angefertigt haben will.