Im letzten Sellmòls-Beitrag erfuhren wir etwas über eine weit verbreitete Adventsvermummung. Heute wollen wir etwas über das Grundsätzliche bei Vermummungen erfahren und im nächsten Beitrag noch einmal etwa über eine ganz spezielle Vermummung lesen.
Der Ursprung des Wortes stammt wohl von der Mumm, selbst eine Schreckgestalt, die als persönliche menschliche Person nicht erkannt werden soll. Die Vermummten hatten im dörflichen Brauchtum eine feste Stellung bezogen, vor allem in der dunklen Jahreszeit, denn in dieser Zeit war das „Verbòtzen“ etwas leichtes und es sollte ferner auch an gespenstige Sagen erinnern, die in der Dunkelheit die meisten Schrecken erzeugen konnten.
Die allermeisten Vermummungen in der Zeit vor Weihnachten waren schwarze Geistergestalten, was nicht verwundern darf, dass die Kirchen versuchten, diese aus dem dörflichen Brauchtum zu entfernen. Vor allem die protestantische Kirche setzte Verbote durch und kontrollierte die Jugend. Es gab sogar bei Wiederholungen Geld- oder andere Strafen.
Einige wichtige vermummte Gestalten in unseren Dörfern waren: Der Schwarze Peter in der Parr und in Ormesheim, die Irmel, eine dreibeinige Kuh in Gersheim, das Mohrchen von Ensheim oder der Schuhputzer in fast allen hiesigen Dörfern, wie auch der Wullewux oder Bollux und vor allem der Stampes.
Die menschlichen Gestalten waren dunkel bis schwarz und kaum zu erkennen – man bedenke, dass es in diesen Zeiten noch keine Straßen- oder Wegebeleuchtungen gab, für die Vermummten eine Leichtigkeit, Menschen zu erschrecken, die noch im Dunklen unterwegs waren.
Manche Vermummungen wollten nicht nur erschrecken, sie heischten auch, wie der Stampes, der wütend auf den Boden, gelegentlich auch gegen die Haustüre stampfte, um auf sich aufmerksam zu machen. In solchen Fällen verstrich häufig der Schreck der Personen, so dass sie auch zu einer kleinen Gabe bereit waren, weil der Stampes schnell als nächtlicher Scherz bewertet wurde..