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Mitteilungsblatt für die Gemeinde Weimar
Ausgabe 47/2025
Aus dem Rathaus wird berichtet
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Praxisreife Brückenentwürfe für die „Zeiteninsel“

[Foto: Gemeinde Weimar (Lahn)]: Im Rathaus der Gemeinde Weimar (Lahn) präsentieren Masterstudierende des Moduls Brückenbau am Fachbereich Bauwesen der THM ihre Ausarbeitungen für Brücken auf der „Zeiteninsel“ in Argenstein.

VISUALISIERUNGEN [Grafik: THM]: Mit KI erstellt und daher technisch nicht ganz korrekt, stellen die THM-Studierenden dem Publikum drei Brückenvarianten für die „Zeiteninsel“ vor.

THM-Studierende stellen Arbeiten im Weimarer Rathaus vor

Die „Zeiteninsel“ in Weimar-Argenstein soll das menschliche Leben an der Lahn in den vergangenen Jahrtausenden abbilden. Zwei Gewässerquerungen braucht das Gelände des im Entstehen begriffenen Freilichtmuseums – und THM-Studierende haben die Entwürfe dafür geliefert.

Im Rathaus der Gemeinde Weimar (Lahn) präsentierten die Masterstudierenden des Moduls Brückenbau von Prof. Dr. Bertram Kühn ihre Entwürfe. Die Vorstellung stieß bei Bürgermeister Markus Herrmann, Vertretern des Fördervereins und der Genossenschaft sowie deren Vorsitzenden Dr. Andreas Thiedmann auf große Resonanz.

Im Rahmen der projektorientierten Lehrveranstaltung erarbeiteten die Studierenden drei verschiedene Brückenvarianten sowie eine dammartige Querung mit Verrohrung eines Gewässerarms. Um einen Eindruck von dem Gelände und seinen querenden Gewässern zu bekommen, hatten sie im Frühsommer die „Zeiteninsel“ besucht, die Gegebenheiten dokumentiert und Messungen vorgenommen – Grundlage für die Ausarbeitung der drei Varianten. Begleitend wurden zu allen Vorschlägen fachliche Unterlagen erstellt – Erläuterungsbericht, Vorstatik, Ausführungszeichnungen und Kostenschätzung – und der Gemeinde als Grundlage für die weitere Planung übergeben. Die Gruppe sprach auch eine klare Empfehlung für eine Vorzugsvariante aus.

„Solche Projekte verbinden Lehre und echtes Baugeschehen – unsere Studierenden lernen nicht nur zu entwerfen, sondern auch, wie Planungsvorgaben, Logistik und Budget miteinander ins Verhältnis gesetzt werden müssen“, sagte Prof. Dr. Bertram Kühn, der regelmäßig mit Studierenden an realen Projekten lehrt. „Die Tiefe der Ausarbeitung und die Professionalität der Unterlagen waren beeindruckend.“

Bürgermeister Markus Herrmann unterstrich den immensen Nutzen der Zusammenarbeit: „In Zeiten knapper kommunaler Haushalte sind fundierte Planungsunterlagen ein wahres Pfund. Die Brücken sind zentral für den geplanten Rundgang auf der Zeiteninsel. Ohne sie lässt sich das Besuchserlebnis nicht realisieren.“

Dr. Andreas Thiedmann ergänzte: „Wir schätzen die hohe Qualität der Arbeiten sehr. Die Entwürfe liefern eine konkrete Basis, um den nächsten Planungsschritt zügig und fundiert anzugehen.“

Bei der Präsentation kamen auch fotorealistische Visualisierungen zum Einsatz, die mithilfe von KI-Tools erstellt wurden. Die Studierenden machten dem Publikum deutlich, dass diese Abbildungen als Anschauung für Laien gedacht sind und bei genauer Betrachtung technische Ungenauigkeiten enthalten können. „Schöne Bilder ersetzen keine Ingenieursprüfung“, so Kühn – der den Nutzen derartiger Grafiken darin sieht, Entwürfe kostengünstig und allgemeinverständlich zu präsentieren.

Die Ergebnisse der studentischen Arbeit sollen nach Prüfung in den realen Planungsprozess der Zeiteninsel einfließen und damit unmittelbar zur Fertigstellung des Museumsrundgangs beitragen. Die Zeiteninsel, im Aufbau seit 2010, strebt eine vollständige Eröffnung im Jahr 2026 an; einzelne Öffnungstage finden bereits statt.