Ein Projekt zur Wiederherstellung einer heimischen Streuobstwiese wurde Ende. Mai in Wetzlar-Steindorf auf der verbuschten städtischen Fläche „Am Rückersboden“ oberhalb des Sportplatzes vorgestellt. Durchgeführt wird das Projekt von der Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill (LPV), in der auch die Stadt Wetzlar Mitglied ist. Seit 2021 wurde das Gelände mit über 30 Apfelbäumen vom Wildwuchs freigestellt und die Bäume einem Wiederherstellungsschnitt unterzogen. Anfang 2023 hat sich die LPV auch eine angrenzende Fläche vorgenommen und mit Hilfe eines Dienstleisters entbuscht. Dabei kamen alte Apfelbäume zu Tage, welche vorher im Wildwuchs kaum noch zu erkennen waren. Im kommenden Winter sollen diese ebenfalls geschnitten werden, um sie möglichst lange gesund zu erhalten.
Seit 2020 arbeitet die Stadt Wetzlar mit der LPV beim Erhalt von Streuobstwiesen zusammen, berichtete Umweltdezernent Norbert Kortlüke (Grüne). Mit Mitteln z.B. aus dem Programm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur“ werden dabei Obstwiesen vom Wildwuchs befreit, Bäume geschnitten, der Boden entfilzt und wo nötig, mit artenreichem, heimischen Saatgut angesät. Außerdem werden die Apfelsorten durch einen Pomologen bestimmt und seltene Sorten durch eine Baumschule nachveredelt. Wo bereits Lücken entstanden sind, werden diese oder andere heimische Sorten nachgepflanzt.
Langfristig möchte die LPV für die Flächen Bewirtschafter finden, denn das Ziel sollte sein, dass das Obst wieder stärker genutzt wird und die Bewirtschafter sich um den Erhalt der Bestände kümmern. Wer sich für die Bewirtschaftung einer Streuobstwiese interessiert oder eine Streuobstwiese besitzt, welche im Rahmen eines Förderprogramms wieder aufgewertet werden soll, kann sich mit dem LPV Lahn-Dill in Verbindung setzte: E-Mail mail@lpv-lahn-dill.de.
Stadtrat Norbert Kortlüke, Rainer Jahn, Anna-Lena Sander (LPV), Revierförster Thomas George, Gerrit Kühnert (Stadtbetriebsamt) und Ortsvorsteherin Dunja Boch stellten das Streuobstprojekt in Steindorf vor (Foto: Stadt Wetzlar)