Jugendforum eröffnet „Gendertoiletten“ im Rathaus

Am 1. Juni wurden anlässlich des „Pride Monats“ im Wetzlarer Rathaus einzelne Toiletten zu „genderneutralen“ bzw. Unisex-Toiletten umgewidmet. Initiiert hatte dies das Wetzlarer „Jugendforum“ mit Unterstützung von Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD). Im Jugendforum engagieren sich Jugendliche von 12 bis 21 Jahren in Kooperation mit dem Jugendamt auf verschiedenen Politikfeldern.

Das Jugendforum erklärt dazu: „Die Einrichtung von genderneutralen Toiletten ist deswegen wichtig, weil etwa für Transpersonen und nicht-binäre Menschen die Frage, auf welche Toilette sie gehen, oft mit viel Stress verbunden ist. Es kann dabei zu unangenehmen Situationen, Diskriminierung und sogar Gewalt für sie kommen, wenn ihr Geschlecht von außen anders als ihr tatsächliches Geschlecht gelesen wird. Dadurch droht ihnen, Queerfeindlichkeit sogar auf Toilette erfahren zu müssen.“

Um dem vorzubeugen und Transpersonen und „nicht-binäre Menschen“ bzw allen, die sich auf einer Damen- oder Herrentoilette nicht wohl fühlen können, Wertschätzung und Respekt entgegenzubringen, seien als erster Schritt nun im Rathaus Toiletten vorhanden, in denen sich alle willkommen fühlen könnten. Unterstützt wurde die Umwidmung der Toiletten von Kommunalpolitikern von SPD, FW und Grünen. Die Umwidmung der Toiletten im Erdgeschoss des Rathauses beschränkt sich vorerst auf den Monat Juni. Daneben wurde vor dem Rathaus eine „Regenbogenfahne“ gehisst.

Zusammen mit Kommunalpolitikern weihten Vertreter des Jugendforums die Gendertoiletten ein: v.l. Renate Pfeiffer-Scherf (FW), Petra Strehlau (Grüne), Sandra Ihne-Köneke (SPD), Stadtrat Jörg Kratkey (SPD), drei Mitwirkende des Jugendforums, Oliver Huttel (Jugendamt) und Dunja Boch (FW)

Vor dem Rathaus hissten Aktive des Jugendforums eine „Regenbogenfahne“, links Stadtrat Jörg Kratkey. (Fotos: Stadt Wetzlar).