Die Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 23.06.2023, um 18.30 Uhr im Stadtbibliothek Bahnhofstraße 6, 35576 Wetzlar statt.
Die Stadt Tschernihiw befindet sich im nördlichen Teil der Ukraine und gehört zu den ältesten Städten Europas. In malerischer Umgebung entlang des Flusses Desna, mit wunderschönen historischen Bauten, wie der berühmten Freitagskirche (aus dem 12. Jahrhundert) oder Gebäuden im ukrainischen Barock, wie dem "Masepa-Haus" (17. Jahrhundert), ist die Stadt eine ukrainische Perle Europas.
Gleichzeitig ist Tschernihiw eine der am stärksten betroffenen Städte in diesem Krieg. Schon am 25.02.2022 (bis einschließlich 31.03.2022) wurde die Stadt belagert. Es kam zu heftigen Bombardierungen. Zahlreiche Wohngebäude sowie Krankenhäuser, Bibliotheken, Museen, Schulen und Kirchen wurden zerstört. An einigen Tagen verloren bis zu 50 Einwohner der Stadt tragisch ihr Leben. Damals entstand die Idee zu dieser Fotoausstellung.
Die Fotoausstellung ist ein Projekt des Kulturschaffenden Juriy Lisowsky und fünf gegenwärtigen ukrainischen Fotografen aus Tschernihiw: Alina Andrejewa, Wiktor Koschmal, Mykola Turtschin† sowie Oleksandr Orendar und Walentin Bobyr. Das Motto des Projektes lautet "Krieg muss sofort beendet werden".
Laut Juriy Lisowsky ist das Ziel des Projektes, den Zuschauer mit der Region Tschernygiw vertraut zu machen und die Aufmerksamkeit auf die heutigen Ereignisse zu lenken. „lndem wir die Schönheit der Natur und der Architektur zeigen, machen wir aufmerksam, dass die russische Intervention nicht nur das Erbe aus Jahrtausenden zerstört, sondern auch den Wert des menschlichen Lebens im Zentrum des zivilisierten Europas. Das muss sofort gestoppt werden! Die Ukraine hat unschätzbare Schätze. Geschichte, Kultur, Natur, Menschen sind nicht nur der Reichtum der Ukraine, sondern auch das Potenzial Europas. ”
Die Fotografen stellen das Vorkriegs-Tschernihiw als lebendige, moderne Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten, grünen Anlagen und Szenen einer friedlichen Existenz, attraktiv dar. "Wir wollen mit dem Betrachter die Liebe zur Schönheit, zum Leben und zum Frieden teilen, die wir in unseren Herzen tragen ", so Lisowsky. "Wir möchten die Gäste der Fotoausstellung dazu ermutigen, die Region Tschernihiw in Zukunft als Touristen zu besuchen oder zum Wiederaufbau der zerstörten Region beizutragen."
In einem Teil der Fotoausstellung sind Bilder der Folgen der russischen Aggression zu sehen.
Die Fotos zeigen, wie der Ort nach der Zerstörung durch die russischen Besatzer aussieht und wie er in Friedenszeiten aussah.
Zu Vernissage gehören eine Diashow von Schwarz-Weiß-Fotoserie des ukrainischen Fotografen Andriy Kotljarchuk "Entlang der Frontlinie" sowie musikalische Begleitung von Victoria Kravchenko (13) mit ukrainischen Liedern.
Im Frühjahr 2023 wurde die Fotoausstellung bereits in Reims (Frankreich) gezeigt.
Die Fotoausstellung ist aktuell in den Räumen der Stadtbibliothek Wetzlar und der Volkshochschule Wetzlar aufgestellt. Co-Veranstalter der Fotoausstellung in Wetzlar ist das Onlineperiodikum "Kultur und Alltag" e.V.