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Wetzlarer Stadtteilnachrichten
Ausgabe 26/2023
Mitteilungen des Magistrates
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Gedenkfeier für Doris Ebertz und Präsentation einer Schenkung ans Stadtmuseum

Etwa 50 Besucher nahmen am Samstag (24. Juni) an der Gedenkfeier für Doris Ebertz im Stadtmuseum Wetzlar teil. Diese bot zugleich den Anlass, ihre umfangreiche Schenkung stadtgeschichtlicher Exponate an die Städtischen Museen Wetzlar erstmals öffentlich zu präsentieren. Ebertz hinterließ den Städtischen Museen testamentarisch wertvolle Objekte wie vier Gemälde aus dem 18. Jahrhunderts mit Porträts ihrer Vorfahren, der Familie Klotz, Werke von den Wetzlarer Künstlern Ernst Filipek, Hermann Seibert und Hilde Ferber sowie Gestaltentwürfe und Arbeiten von Walter Ebertz unter anderem für die Wetzlarer Festspiele und den Domplatzbrunnen.

Die Veranstaltung fand in Kooperation des Bürgervereins Wetzlar mit den Städtischen Museen aus Anlass des ersten Todestages der Verstorbenen statt. Boris Rupp würdigte als amtierender Präsident des Bürgervereins die Verdienste der Verstorbenen für die Stadt Wetzlar. „Sie fehlt in dieser Stadt“, so Rupp. Doris und Walter Ebertz hätten sich über Jahrzehnte für die Stadt Wetzlar engagiert und die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt maßgeblich mitgeprägt. Auch nach dem Tod des ehemaligen Museumsleiters und Stadtbildpflegers Walter Ebertz habe sich Doris Ebertz in zahlreichen Vereinen engagiert, unter anderem als Präsidentin des Bürgervereins Wetzlar und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung und der Wetzlarer Kulturgemeinschaft. „Mit ihrer Präsenz und Anteilnahme an dem politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Geschehen in der Stadt bezog sie Stellung und nahm positiv Einfluss auf die städtischen Entwicklungen“, erklärte Rupp.

Kulturdezernent Jörg Kratkey ging auf Doris Ebertz Biografie ein. Als Wetzlarerin war sie in Wetzlar zur Schule gegangen, ihr Lebensweg war geprägt von dem Verlust der Familie durch den Bombenangriff am 21. November 1945 auf Wetzlar. Später arbeitete sie bei der Stadt Wetzlar, unter anderem im Büro des Bürgermeisters Otto Malfeld. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Dienst der Stadt intensivierte sich ihre Arbeit zusammen mit ihrem Mann an wichtigen Projekten wie der Suche nach überlebenden Bürgern der jüdischen Gemeinde. Eine Arbeit, die später in einer umfangreichen für die Stadtgeschichte bedeutenden Publikation mündete.

Abschließend ging Museumsleiterin Anja Eichler auf Doris Ebertz‘ jahrelanges Engagement für die Städtischen Museen ein. Sie habe durch ihr Wissen als Zeitzeugin in Interviews, die Mobilisierung ihrer persönlichen Netzwerke und Kontakte zu Zeitzeugen, ihre privaten Archive und durch die Stiftung von sammlungsrelevanten Objekten entscheidend mitgeholfen, Sammlungslücken zu schließen und Wissen zu erweitern. Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt durch zwei Violinistinnen der Musikschule Wetzlar aus der Violinklasse Daniel Kladt, Felicia Voina und Daria Markova.

Gedenken an Doris Ebertz: v.l. Kulturdezernent Jörg Kratkey, Landtagsabgeordneter Dr. Matthias Büger, Boris Rupp, Dr. Anja Eichler, Konstantin Schaefer (Enkel von Walter und Doris Ebertz). (Foto: privat)