Drei Tage, von Montag, 10. Juli, bis Mittwoch, 12. Juli, hat erstmals das Projekt „Pimp My Future“ im Neuen Rathaus in Wetzlar stattgefunden. Das fiktive Nachhaltigkeitsplanspiel mit und für Jugendliche führte die Stadt Wetzlar gemeinsam mit dem Verein „Politik zum Anfassen“ sowie vier 9. Schulkassen der Wetzlarer August-Bebel-Schule durch. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Kommunalpolitik und die Prozesse der parlamentarischen Demokratie zu geben.
In diesen drei Tagen wurden die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen beziehungsweise Gremien (Gleichgewicht, Mensch, Planet) eingeteilt, die sich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen befassten. Darauf basierend entwickelten sie Ideen, wie sich diese Nachhaltigkeitsziele auf kommunaler Ebene in der Stadt Wetzlar umsetzen lassen könnten. Sie drehten Videos zu den Themenbereichen, interviewten Mitglieder des Wetzlarer Stadtparlaments dazu und erstellten sowie begründeten schließlich Beschlussvorlagen, die am dritten Tag in einem Nachhaltigkeitsplenum unter der Leitung des Wetzlarer Stadtverordnetenvorstehers Udo Volck (SPD) eingebracht wurden. Unterstützt wurden sie auf diesem Weg von den Mitarbeitenden des Vereins „Politik zum Anfassen“, dem Wetzlarer Jugendamt sowie den Stadtparlamentsmitgliedern.
In der abschließenden Plenumsdiskussion im Stadtverordnetensitzungssaal ging es in den Beschlussvorlagen unter anderem um gesünderes Essen in Schulen, mehr Sozialarbeiter an Schulen, barrierefreie Spielplätze für Kinder mit Behinderungen, einer Marketingkampagne für die Tafel oder Solaranlagen auf allen Dächern der Stadt Wetzlar. Dabei entwickelten sich ein reger Austausch und lebhafte Diskussionen mit vielen Wortbeiträgen und anschließenden Abstimmung über jedes der insgesamt 15 eingebrachten Beschlussvorlagen.
„Es war schön zu sehen, wie einige Schülerinnen und Schüler im Laufe der Plenumsdiskussion aufgetaut sind, sich anfangs noch zurückgehalten haben, aber später mit Wortbeiträgen eingebracht haben“, betonte Stadtverordnetenvorsteher Volck. Auch Stephan Scholz, stellvertretender Schulleiter der August-Bebel-Schule, zog ein positives Fazit: „Dass die Schülerinnen und Schüler nach der Arbeit in den Kleingruppen in der Plenumsphase damit konfrontiert wurden, dass Themen und Argumente, die für sie in den Gruppen als wichtig empfunden wurden, im Plenum auf Gegenargumente und Ablehnung stoßen können und sie damit umgehen lernen müssen, das sind für sie wichtige Erfahrungen, die das demokratische Miteinander prägen und sinnvoll machen.“ Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) verfolgte die Plenumsdiskussion ebenfalls und lobte das Projekt „Pimp My Future“ als „tolles Format, durch das bei einigen Schülerinnen und Schülern vielleicht das Interesse geweckt wurde, zukünftig auf kommunaler Ebene mitzugestalten oder mitzubestimmen“.
Die Schülerinnen und Schüler der Wetzlarer August-Bebel-Schule diskutieren zum Abschluss von „Pimp My Future“ ihre Ideen zum Thema Nachhaltigkeit in der Stadt Wetzlar im Stadtverordnetensitzungssaal. (Foto: Stadt Wetzlar)