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Wetzlarer Stadtteilnachrichten
Ausgabe 32/2023
Mitteilungen des Magistrates
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Amt für Umwelt und Naturschutz

Freuen sich über tierische Landschaftspfleger: v.l. Landwirte Nick und Andreas Henrich, Kristin Teich (Umweltamt), Stadtrat Kortlüke und Landwirt Mario Kräuter (Foto: Stadt Wetzlar)

Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln erfolgreich gestartet

(--) In der Lahnaue bei Wetzlar-Dutenhofen ist ein Beweidungsprojekt mit Wasserbüffeln erfolgreich gestartet. Genutzt werden dafür Flächen des Projekts „Lahnschlinge bei Dutenhofen“ im Besitz der Stadt Wetzlar, welche dort Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung plant und umsetzt. Als übergeordnetes Entwicklungsziel sollen vorhandene Äcker in artenreiche Grünländer überführt, Stillgewässer angelegt und der Entwicklung von auwaldtypischen Strukturen Raum gegeben werden. Die Umsetzung des Projekts ist in Teilen bereits erfolgt und die umgesetzten Abschnitte werden in Zusammenarbeit vom Amt für Umwelt und Naturschutz mit der Naturlandstiftung, deren Pflegegruppe Dutenhofen und dem ansässigen Landwirt Nick Henrich gepflegt, damit die Aufwertungsmaßnahmen auch in Zukunft Bestand haben. Doch in der jüngeren Vergangenheit traten regelmäßig Probleme mit dem alljährlichen Zuwachs an jungen Erlen am Ufer der Teiche und dem Neophyten „Drüsigen Springkraut“ auf. Diese Pflanzen wurden bisher manuell entfernt, was einen erheblichen zeitlichen wie finanziellen Aufwand bedeutete. Da Nick Henrich vor kurzem seinen Viehbestand um eine kleine Herde Wasserbüffel erweitert hat und Flächen zur Beweidung suchte, entstand in diesem Jahr das gemeinsame Beweidungsprojekt in der Lahnschlinge. Die Wasserbüffel erreichen sehr feuchte, für Milchvieh unzugängliche Bereiche und fressen Pflanzenarten, die von normalen Rindern gemieden werden. Somit können die Erlen und das Springkraut ohne großen Aufwand in Schach gehalten werden. Des Weiteren erhofft sich das Amt für Umwelt und Naturschutz eine weiterführende Strukturierung des Projektgebiets. Da diese Tiere nur wenige Schweißdrüsen besitzen sind sie auf eine Abkühlung von außen angewiesen und benötigen daher Bereiche zum Suhlen. Dadurch werden feuchte Senken durch Tritt weiter vertieft und offene Stellen geschaffen, die es einjährigen Pflanzen ermöglichen, sich zu etablieren. Stadtrat Norbert Kortlüke (Grüne) betont: „Diese Kooperation zeigt, dass sowohl Landwirtschaft als auch Naturschutz gemeinsam auf einer Fläche wirken können. Der Landwirt kann die Flächen weiter nutzen und ein vielfältiges Mosaik zu Gunsten wildlebender Tier- und Pflanzenarten kann entstehen.“ Im kommenden Jahr will man den Erfolg des Projektes prüfen und darauf aufbauend eine Fortsetzung der Beweidung abstimmen.