Über jeweils 12 neue Fußbälle spezieller Natur durften sich die Verantwortlichen der drei Fußballvereine FSV Hessen Wetzlar, FC Spartak Wetzlar und SV Hermannstein am Mittwoch, 15. August, freuen.
"Die drei Vereine bilden viel von der Wetzlarer Sportlandschaft ab, gerade in puncto Jugendförderung", sagte Sportamtsmitarbeiter Sven Lehne, der mit Umweltdezernent Norbert Kortlüke und dem Amtsleiter des Büros des Magistrats, Holger Hartert, die insgesamt 36 Bälle übergab.
Das Besondere an den Fußbällen mit dem etwas sperrigen Namen "Cawila Fußball Mission Hybrid Lite 350": Es handelt sich um auf Fairtrade-Level produzierte Bälle. "Wetzlar ist seit fast zehn Jahren Fairtrade-Town", erklärte Umweltdezernent Norbert Kortlüke.
Rund 70 Prozent der handgenähten Sportbälle kommen aus Pakistan, die meisten davon aus der Stadt Sialkot im Nordosten Pakistans. Die Arbeitsbedingungen dort sind meist sehr schlecht, Näherinnen und Näher verdienen oft nur einen Bruchteil des gesetzlichen Mindestlohns und Kinderarbeit ist weit verbreitet. Seit 2016 setzt Cawila auf das Fairtrade-Siegel bei der Herstellung von Fußbällen. Die Fairtrade-Standards schreiben vor, dass die Näherinnen und Näher mindestens den gesetzlichen Mindestlohn für ihre Arbeit ausgezahlt bekommen müssen. Darüber hinaus müssen Löhne und Arbeitsbedingungen fortschreitend verbessert werden.
Cawila verpflichtet sich zudem, zusätzlich zehn Prozent des Einkaufspreises als Fairtrade-Prämie auf das Konto des Joint Body des jeweiligen Nähzentrums zu überweisen. Der Joint Body ist ein Gremium aus gewählter Arbeitnehmervertretung und Management und entscheidet im Sinne der Beschäftigten, wie die Prämie verwendet wird.
„Es ist eine runde Sache, dass wir jetzt mit diesem nachhaltigen Projekt auch etwas an die eigenen Vereine zurückgeben können", betonte Lehne.
Entgegengenommen wurden die Bälle von Michaele Schäfer, Kriemhild Tacke, Gerold Richter (FSV Hessen Wetzlar), Paul Lein und Ilja Petrow (Jugendleiter und Trainer Spartak Wetzlar) sowie Sven Heilmann (SV Hermannstein). Die C-Junioren-Fußballer des FC Spartak Wetzlar unterzogen die Bälle im Anschluss im Stadion beim Schusstraining gleich einem ersten Härtetest, den diese bestanden.
Übergabe der Fairtrade-Fußbälle an drei Wetzlarer Vereine mit v. l.: Holger Hartert (Amtsleiter Büro des Magistrats), Katharina Odenwald (Büro des Magistrats), Sven Heilmann (Trainer SV Hermannstein), Norbert Kortlüke (Umweltdezernent), Andrea Kunz (Büro des Magistrats), Gerold Richter, Michaele Schäfer, Kriemhild Tacke (Vorstandsmitglieder FSV Hessen Wetzlar), Sven Lehne (Sportamt), Ilja Petrow, Paul Lein (Spartak Wetzlar) sowie drei Spielern der C-Jugend des FC Spartak Wetzlar (vorne).