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Wetzlarer Stadtteilnachrichten
Ausgabe 42/2023
Mitteilungen des Magistrates
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Seminar zu religiösem Extremismus unter Jugendlichen

Mit einem Workshop zum Thema „Jugendliche zwischen Religion und Extremismus“ wurde am Donnerstag (5. Oktober) die Veranstaltungsreihe „Denkanstöße - Aktuelle Themen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ eröffnet, die von der Volkshochschule Wetzlar, dem städtischen Jugendbildungswerk und der DEXT-Fachstelle zur Extremismusprävention der Stadt Wetzlar veranstaltet wird. Vertreter des „Violence Prevention Network (VPN)“ aus Frankfurt referierten zu dem Thema.

Ziel des Workshops war es laut DEXT-Fachstelle, Grundlagen zum Islam im Unterschied zu extremistischen Strömungen zu vermitteln. Die Referenten nahmen dabei auch Bezug auf die Rolle von (antimuslimischen) Diskriminierungserfahrungen. Denn diese können besonders bei Jugendlichen dazu führen, dass sie sich der Mehrheitsgesellschaft nicht zugehörig und sich in ihrer Identität unsicher fühlen. Extremistische Gruppen nutzen dieses Bedürfnis für sich, indem sie diese Lücke mit ihren Angeboten füllen. Es gebe allerdings keine pauschalen Parolen oder Sätze, an denen man radikalisierte Jugendliche erkennen könne, so die Referenten. Sie selbst bräuchten oftmals viele Sitzungen, um herauszufinden, ob eine Jugendlicher radikalisiert sei oder nicht. In jedem Fall komme Bindung vor Bildung, denn ohne Beziehungsarbeit auf Augenhöhe könne auch kein Dialog stattfinden.

Wichtig sei es zudem, sich genauer mit den Themen Islam und Gründe für Wege in die Radikalisierung zu beschäftigen. Insbesondere in der Debatte um den islamischen Glauben spiele die Frage danach, wer die Deutungshoheit habe und mit seiner Meinung gehört würde, eine wichtige Rolle. Das Islamkolleg Deutschland sei ein gutes Beispiel dafür, wie politische Bildungsarbeit sich zukünftig gestalten müsste.