Mit einer Gedenktafel vor dem Neuen Rathaus wird seit Mitte Oktober das lebensrettende Engagement von Ernst Leitz II. (1871-1956) während der Zeit des Nationalsozialismus gewürdigt. Der Unternehmer hatte durch selbstlosen Einsatz zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgen Menschen, meist jüdischer Herkunft, einen Arbeitsplatz beschafft oder ihnen zur Flucht aus Deutschland verholfen. Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) nannte Leitz bei der Einweihung der Tafel ein „menschliches Vorbild“. Leitz‘ Urenkel Oliver Nass wies darauf hin, dass die Rettungsgeschichte seines Urgroßvaters erst vor rund 20 Jahren bekannt geworden sei. Leitz selbst habe nie über seine Hilfeleistungen gesprochen. Das „Neue Rathaus“ ist in den Fünfziger Jahren als Verwaltungsgebäude der Leitz-Werke erbaut worden. Die Gedenktafel gehört zu einer Reihe von Tafeln, die der Verein „Wetzlar erinnert“ in Zusammenarbeit der mit der Stadt Wetzlar zur NS-Zeit im Stadtgebiet aufstellt.