Vertreter des Lahn-Dill-Kreises, der Stadt Wetzlar, des Sozialverbandes VdK, der Bundeswehr, von Hilfsorganisationen und Kirchen haben am Samstag (18. November) bei einer Gedenkfeier in der Alten Aula Obertorstraße zum Volkstrauertag der Gefallenen der beiden Weltkriege und der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Landrat Wolfgang Schuster (SPD), der letztmalig als amtierender Landrat zum Volkstrauertag sprach, sagte, er erwarte durch das Näherrücken von Kriegen erhebliche Veränderungen. So werde sich die Bundeswehr künftig ausschließlich auf ihre eigentlichen militärischen Aufgaben konzentrieren müssen und für eine zivil-militärische Zusammenarbeit nicht mehr Verfügung stehen. Zuletzt hatte die Bundeswehr die Kreisverwaltung noch bei der Corona-Pandemie unterstützt. Inzwischen sei das Jägerbataillon, das im Lahn-Dill-Kreis zum Einsatz kam, nach Osteuropa verlegt worden. Dafür gebe es nun den Aufbau eines hessischen Heimatschutzregimentes.
Die VdK-Vorsitzende Bärbel Keiner bezeichnete den Volkstrauertag als „Tag der Immunisierung gegen billige Parolen“. Die „Grenze des Sagbaren“ habe sich in Europa durch nationale und rechtspopulistische Kräfte verschoben, wodurch die Demokratien gefährdet seien.
Musikalisch begleitet wurde die Gedenkfeier vom Mittelhessischen Bläserquartett. Nach der Totenehrung und der 3. Strophe der Nationalhymne versammelten sich die Teilnehmer zu einem Schweigemarsch. Angeführt vom Ehrenzug der Reser-vistenkameradschaft ging es zur Kranzniederlegung am Ehrenmal in der Avignon-Anlage.
Vertreter von Stadt, Kreis, VdK und Bundeswehr legten in der Avignon-Anlage Kränze nieder
Rund 80 Menschen nahmen an der Gedenkstunde in der Alten Aula teil