Mit dem Spatenstich hat die Stadt Wetzlar am Freitag, 29. November, den Startschuss für den Bau der neuen Uferpromenade zwischen Hausertorbrücke und Lahngärten gegeben. Es handelt sich um einen öffentlichen Fuß- und Radweg (Friedemann-Pitzer-Weg) zwischen den Lahngärten und der Hausertorbrücke. Der Entwurf dazu stammt vom Wettbewerbssieger des Planungswettbewerbs, dem Planungsbüro RB+P (Kassel und Köln). Mit der Ausführung der Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt zwischen DLRG-Geschäftsstelle und Inselstraße wurde die Firma Weimer GmbH, Lahnau, beauftragt.
„Dieses Gebiet entwickelt sich, das ist ein langer Prozess. Unsere Vorstellung ist, dass mit mehr Wohnbevölkerung mehr Frequenz und damit auch mehr Leben in und um die Bahnhofstraße entsteht“, erklärte Bürgermeister Andreas Viertelhausen, der den symbolischen Spatenstich gemeinsam mit Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD), Thomas Hemmelmann (Büroleitung Büro des Baudezernenten), Lutz Adami (Amt für Stadtentwicklung), Heiko Schmidbauer (Firma Weimer GmbH) sowie Jonas Otto und Annika Schridde (beide Planungsbüro RB+P) vornahm.
Grundidee der Konzeption ist die Schaffung einer durchgängigen Uferpromenade zwischen Lahngärten und Freibad. Ein Fokus der Planung liegt auf der Anbindung der Bahnhofstraße an das Lahnufer in Verlängerung der Eduard-Kaiser-Straße. Der Bereich zwischen Modus 3.0 und der neuen Bebauung in den Lahngärten wird als verkehrsberuhigte Zone gestaltet. Vor der neuen Gastronomie in den Lahngärten (L’Osteria) entsteht eine große Terrassenfläche im öffentlichen Raum, welche unter anderem für die Außengastronomie genutzt werden kann. Vor der Terrasse wird ein barrierefreier Aufgang von der Uferpromenade zur Straße geschaffen. „Wir haben etwas ganz Neues gewagt und sind in einen Gestaltungswettbewerb gegangen, für den wir uns viel Zeit genommen haben“, so Viertelhausen. Mit dem Sieger des Gestaltungswettbewerbes, dem Planungsbüro RB+P, geht die Stadt nun „gemeinsam einen langen Weg“, damit die Lahnuferpromenade zu „eine der ersten Adressen wird, wo sich Menschen gerne aufhalten“, sagte der Bürgermeister. Als Material für die Terrasse und für die Stützmauern wurde beispielsweise hochwertiger Klinker ausgewählt, welcher Bezug auf die Baugeschichte im Quartier Bahnhofstraße nimmt und sich auch in Neubauten wie der Kreisverwaltung, der Volkshochschule und dem Modus 3.0 wiederfindet. „Ich bedanke mich bei der Stadtverwaltung Wetzlar und allen, die uns bei diesem Projekt unterstützen. Auch bei den Anrainern, bei denen wir mit den Ideen für die Lahnuferpromenade offene Türen eingerannt haben. Für uns ist dieser Spatenstich ein besonderer Moment. Jetzt können wir loslegen und sehen langsam unsere Ideen entstehen“, erklärte Jonas Otto vom Planungsbüro RB+P.
Weiterhin werden als Maßnahme für die neue Lahnuferpromenade in dem Bereich zahlreiche neue Straßenbäume gepflanzt, so dass die Flächen auch im Sommer durch eine ausreichende Beschattung geschützt und für den Aufenthalt geeignet sind. Der vorhandene Uferweg wird zwischen der DLRG-Geschäftsstelle und den sogenannten „Kranhäusern“ mindestens vier Meter aufgeweitet. Auf Höhe des ersten Gebäudes werden weitere attraktive Sitzgelegenheiten und eine Willkommensstation unter anderem für die im Quartier ankommenden Radtouristen geschaffen.
Die ehemaligen Schrebergärten unterhalb der DLRG-Geschäftsstelle wurden im Vorfeld der Baumaßnahme bereits zurückgebaut. Die Flächen sollen zukünftig als Retentionsraum gestaltet werden. Das Konzept sieht zudem vor, den Uferweg grundsätzlich deutlich weiter als bisher vom Ufer entfernt zu führen und damit der Lahn mehr Raum zu geben. Ab der „Willkommensstation“ wird die Uferpromenade auf bis zu 16 Meter aufgeweitet, um sich dann mit der Verlängerung der Eduard-Kaiser-Straße beziehungsweise der Verbindung zur Bahnhofstraße zu einer platzartigen Situation aufzuweiten. An dieser Stellung wird mit einem „Lahnbalkon“ und Sitzstufen am Wasser die Lahn erlebbar gemacht.
Im weiteren Verlauf erhält der Friedemann-Pitzer-Weg einen neuen hochwertigen Asphaltbelag, die vorhandene Breite kann aber aufgrund der Lage zwischen Privatgrundstücken und Uferböschung der Lahn nur in sehr begrenztem Umfang aufgeweitet werden. Der Entwurf sieht die Anlage einer Belagsfläche mit Bänken gegenüber des Haus Königsberg an der Lahn vor. Der erste Ausbauabschnitt endet in Verlängerung des Gebäudes Inselstraße 3 an der Schnittstelle zwischen dem bestehenden Uferweg und der Aufweitung der Inselstraße.
In den kommenden Wochen wird mit den notwendigen Baumfällungen für die Baumaßnahme begonnen. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für November 2025 geplant. Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt betragen rund 3,2 Millionen Euro.
Im Zuge der Baumaßnahme ist ab dem kommenden Frühjahr auch eine zeitweise Umleitung des Radverkehrs auf dem Lahntalradweg/R7 vorgesehen. Im weiteren Verlauf soll voraussichtlich ab Frühsommer 2025 der zweite Bauabschnitt der Uferpromenade zwischen Bootshaus und Freibad angelegt werden.
Die Uferpromenade, die zu großen Teilen aus Mitteln des Bundes und des Landes im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Stadtumbau in Hessen“ finanziert wird, stellt einen wichtigen Lückenschluss im innerstädtischen Wegenetz am Lahnufer dar. Es handelt sich dabei um eine der prioritären Maßnahmen aus dem im September 2018 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Konzept zur Integration der innerstädtischen Wasserläufe (KIWA) sowie dem Integrierten Handlungskonzept „Quartiere an der Lahn“.
Spatenstich zur neuen Lahnuferpromenade durch (v.l.): Thomas Hemmelmann (Büroleitung Büro des Baudezernenten), Heiko Schmidbauer (Firma Weimer GmbH), Lutz Adami (Amt für Stadtentwicklung), Jonas Otto (Planungsbüro RB+P), Bürgermeister Andreas Viertelhausen (FW), Annika Schridde (Planungsbüro RB+P) und Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD). (Foto: Stadt Wetzlar)