Am Samstag, 22. Februar, werden in Wetzlar um 11 Uhr erstmals seit Anfang der 1990er Jahre wieder Warnsirenen im Rahmen eines Probealarms zu hören sein. Damit soll die Funktionsfähigkeit der 23 Sirenenstandorte überprüft werden, die von der Stadt Wetzlar über das gesamte Stadtgebiet verteilt installiert wurden, teilt die Stadt Wetzlar mit. Mit der Neuerrichtung kann sichergestellt werden, dass alle Wetzlarer Einwohner mit den neuen Sirenen gewarnt werden können. Wie Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) betonte, hatten die städtischen Gremien Anfang der 1990er Jahre und mit dem Ende des „Kalten Krieges“ entschieden, die Sirenen nicht mehr weiter zu betreiben, da der Bund seine Mitfinanzierung eingestellt hatte.
Einsatzkräfte der Wehren wurden und werden im Einsatzfalle auch weiterhin über den sogenannten stillen Alarm mittels Pager, den die Einsatzkräfte bei sich tragen und zusätzlich mit einer App auf dem privaten Handy alarmiert, erläutert Erwin Strunk, der Leiter des Amtes für Brandschutz. So es in der Vergangenheit der Information der Einwohner bedurfte, erfolgte dies ausschließlich über Lautsprecherfahrzeuge der Feuerwehr, was aber je nach Lagebild wenig praktikabel war.
Mit den neuen Sirenen, für die seitens der Stadt Wetzlar rund 450.000 Euro investiert wurden und zu denen aus Landes- und Bundesmitteln 130.000 Euro beigetragen wurden, wird eine schnelle und den jeweiligen Lagebildern entsprechende Warnung und Information der Bevölkerung ermöglicht. In Zeiten der zunehmenden Herausforderungen ist dies nach Ansicht von Oberbürgermeister Manfred Wagner eine wesentliche und wichtige Verbesserung.
Bei der Probealarmierung am Samstag, 22. Februar, um 11 Uhr halten sich an den 23 Sirenenstandorten Feuerwehrangehörige auf, um die Funktionsfähigkeit der Sirenen zu überprüfen. Für die Bevölkerung besteht kein Handlungsbedarf. Die Sirenen werden von der zentralen Leitstelle des Lahn-Dill-Kreises ausgelöst. Auch von den Innenministerien des Landes und des Bundes kann eine Auslösung erfolgen. Aber auch bei kleineren Lagen, die zum Beispiel nur einen Wetzlarer Stadtteil betreffen, kann nun ganz gezielt mit den neuen Sirenen gewarnt werden.
Wenn die Sirenen außerhalb der bundeseinheitlichen Warntage zu hören sind, wird die Bevölkerung dazu aufgefordert, das Radio einzuschalten und andere Informationsmedien wie Apps und das Internet zu nutzen. Hier können dann gezielt weitere Informationen erfolgen. Auch die Internetseiten der Stadt Wetzlar oder der Feuerwehr Wetzlar können in einem solchen Fall als Informationsquelle genutzt werden. Auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kann man sich über die Warnung mittels Sirenen informieren: https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/So-werden-Sie-gewarnt/Sirenen/sirenen_node.html
Ein Sirenenstadtort befindet sich auf dem Dach des Neuen Rathauses Wetzlar (Foto: Stadt Wetzlar)