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Waldsolmser Nachrichten
Ausgabe 37/2025
Vereinsnachrichten
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Gemeinde Waldsolms:

Vor dem Waldsolmser Rathaus begrüßen Bürgermeister Roland Hörster, die katholische Gemeindereferentin Ruth Reusch und Bernd Heine die Bürger uzur Verlegung der "Stolpersteine"

Während der Künstler Gunter Demnig "Stolpersteine" verlegt, berichtet der evangelische Pfarrer Jörg Lange vom Lebensweg und Schiksal der früheren jüdischen Mitbürger

Stolpersteine werden verlegt

Am Kachelberg in Brandoberndorf hockt ein älterer Handwerker am Bürgersteig und klopft Steine mit glänzender Metallplatte ins Pflaster. Um ihn herum beobachten viele Bürger andächtig sein Wirken. Der in Berlin geborene Künstler Gunter Demnig verlegt die ersten von zwölf „Stolpersteinen“.

Das Kunstprojekt „Stolpersteine“ gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Stolpersteine, die inzwischen in 33 Ländern Europas verlegt wurden, erinnern an das Schicksal von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet wurden. Die quadratischen Messingtafeln nennen ihre Namen, Geburts- und Todesjahr sowie ihr Schicksal im Holocaust.

„Die Stolpersteine verlege ich vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer. Man stolpert hier aber nicht mit den Füßen, sondern mit dem Kopf und mit dem Herzen“, erläuterte der Künstler seine Aktion.

83 Jahre nach der Deportation der letzten Jüdinnen und Juden aus Brandoberndorf haben die evangelische Kirchengemeinde Brandoberndorf, die katholische Gemeinde Maria Hilf Brandoberndorf und die kommunale Gemeinde Waldsolms gemeinsam dieses seit Jahren vorbereitete Projekt umgesetzt.

Neben dem Waldsolmser Rathaus - vor der Tafel der Gemeinde zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger von Brandoberndorf als Mahnmal gegen Krieg, Diktatur und Gewaltherrschaft - begrüßten Bürgermeister Roland Hörster und die katholische Gemeindereferentin Ruth Reusch die zahlreichen Begleiter der Mahnaktion, dankten für das große Interesse, die Unterstützung der Bevölkerung durch Spenden und sprachen sich für ein friedliches, respektvolles, menschliche Zusammenleben aus. Altbürgermeister Bernd Heine dankte besonders dem evangelischen Pfarrer Jörg Lange, der sich seit Jahren um die Aufklärung der Schicksale der früheren jüdischen Mitbürger des Dorfes bemüht.

Wie im Rahmen von Ökumenischen Gedenk-Gottesdienstes berichtete Jörg Lange während der Verlegung der Stolpersteine über die unterschiedlichen Schicksale und Lebenswege der jüdischen Mitbürger. Gab den glänzenden Stolpersteinen bewegende Gesichter.

Im Rahmen eines Vortrages im vollbesetzten evangelischen Gemeindehauses erinnerte Gunter Demnig an seinen künstlerischen Werdegang und den Weg hin zur Verlegung der „Stolpersteine“.

Text und Fotos: Helmut Serowy