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Waldsolmser Nachrichten
Ausgabe 40/2022
Vereinsnachrichten
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Kulturfreunde Waldsolms: Lars Redlich bietet mitreißende Comedy-Show

Wenn Lars Redlich das traurige Schicksal von "Schorsch, der einzelnen Socke" schildert, jubelt das Publikum

Meist mit der Gitarre im Anschlag startet der Musical-Star seine Frontalangriffe auf die Lachmuskeln der Gäste

Im Kontrast zum folgenden musikalischen Feuerwerk standen die harmonischen Drehorgel-Melodien, mit denen Detlef Hartung die anreisenden Gäste der Musik- und Comedy-Show des Berliner Entertainer Lars Redlich vor dem Dorfgemeinschaftshaus in Kraftsolms empfing.

Nachdem die Mitorganisatoren Jutta Zingel und Detlev Hartung von den Kulturfreunden Waldsolms das Publikum im vollbesetzten Saal begrüßt hatten, übernahm der quicklebendige Lars Redlich das Kommando. Im selbstironischen Soloprogramm „Lars But Not Least“ hetzte der Musical-Star – der unter anderem mit Hauptrollen in Grease, Rocky Horror Show, Hairspray, Mamma Mia sein musikalisches Können bewies – von einer Pointe zur nächsten. Seine Kombination aus Show, Kabarett, Musik-Comedy und eigenen Songs riss das begeisterte Publikum von den Stühlen.

Der Kleinkünstler – dessen Unterhaltungsshow bundesweit als grandios, musikalisch brillant und umwerfend komisch gefeiert wird und der für seine Leistung zahlreiche Preise einheimste - lief auch im Solmsbachtal zu großer Form auf. Die Lacher hatte er auf seiner Seite, wenn er mit „Abstand halten“ vor zu viel Nähe warnte, die Veganer (mit einer von den faszinierten Zuhörern gewünschten, makabren Schlusspointe) auf die Schippe nahm, das traurige Schicksal von „Schorsch, der einzelne Socke“ besang, die ihren Partner bei 60 Grad verlor, die Ode von „Mandy“ zu Gehör brachte, vom Schicksal der Lehrer-Kinder schwadronierte.

Unterstützt von „Klassensprecherin“ Regina (oder hieß sie Renate?) fabulierte Lars Redlich aus zugerufenen Begriffen einen neuen Song, nahm die „Fake-Szene“ auf`s Korn, zitierte aus seinem Tour-Tagebuch („ein Comedien darf alles sagen“), sprang vom Hipp-Hopp zu mitreißenden Parodien von Sopran-Arien, würdigte Diven, blickte kritisch auf deutsche Touristen („erst wenn wir über alles gemeckert haben, gefällt es uns wirklich“), lobte aber auch Bernd, seinen „Mann vom Ton“.

Zum Finale des zweistündigen Frontalangriffs auf die Lachmuskeln stellte Lars Redlich noch ein abwechslungsreiches Medley aus zugerufenen Liedwünschen zusammen und verabschiedete sich nach einem überaus kurzweiligen und unterhaltsamen Abend mit dem beruhigenden „Gute Nacht Freunde ...“ und der Flower-Power-Arie „San Francisco“ von einem stürmisch applaudierenden Publikum.

Text und Fotos: Helmut Serowy