Das alte Volksschulgebäude in Hagenbach in der Ludwigstraße. Auf dem Grundstück befindet sich heute die Verbandsgemeindeverwaltung.
Festzug zur neuen Schule „Am Stadtrand“ am 11. April 1964.
1972 – 2022:
Wer in den Annalen der Hagenbacher Schule blättert, wird feststellen, dass Hagenbachs Schulgeschichte eine sehr lange und facettenreiche Chronik ist. Bereits in den Jahren 1810 bis 1812, als noch Napoleon Europas mächtigster Mann war, wurde in Hagenbach eine Schule gebaut. Anfangs waren es lediglich zwei Schulsäle -später acht- und eine Lehrerwohnung. Im März 1939 wurde die Schule erweitert. Als im September des gleichen Jahres der Zweite Weltkrieg ausbrach, war der Rohbau fertig. Im Zweiten Weltkrieg diente die Schule als Militärquartier. Im Oktober 1940, als die Bevölkerung aus der Evakuierung wieder nach Hause kam, wurden die Kinder in Wirtschaftssälen unterrichtet. Erst im Februar 1941 standen wieder alle acht Säle für einen Schulunterricht zur Verfügung.
Durch das ständige Ansteigen der Schülerzahlen musste der Gemeinderat 1956 darüber entscheiden: Erweiterung oder Neubau. Der Rat fasste im Spätjahr 1960 den Beschluss, „Am Stadtrand“ ein neues Schulhaus mit Mehrzweckhalle zu bauen. Der Tag der Einweihung am 11. April 1964 ist in der Schulgeschichte und in der Geschichte der Gemeinde ein historisches Datum. Noch nie zuvor hatten sich amerikanische Pioniere in Hagenbach beim Bau einer öffentlichen Einrichtung beteiligt. Die in Karlsruhe stationierten Soldaten führten beim Schulhausneubau die Erdarbeiten aus.
Der Tag der Einweihung begann mit einem Festgottesdienst und einer Predigt von Dekan Georg Kopp aus Jockgrim mit anschließendem Zug der Schulkinder zum neuen Schulhaus. Nachmittags folgte ein Festakt in der Mehrzweckhalle mit einer Festrede von Kultusminister Dr. Orth. Erster Rektor an der neuen Schule war Georg Hetterich, der nach 30-jähriger Tätigkeit am 30. Oktober 1964 verabschiedet wurde. Ihm folgte mit Wirkung zum 01. Januar 1965 Bruno Felkel.
Kaum waren fünf Jahre vergangen, herrschte erneut Schulraumnot. Es war nicht möglich, alle Klassen im Schulgebäude unterzubringen. Vier Klassen mussten in ein benachbartes Ersatzschulgebäude verlegt werden. Außerdem gab es eine neue Schulreform. Sie sah vor, für die Jahrgänge 1-4 eine eigenständige Grundschule und für die Jahrgänge 5-9 eine Hauptschule zu bilden. Nach dem Bau der Hauptschule wurde durch Regierungserlass 1972 die Grund- und Hauptschule organisatorisch zusammengefasst. Nachdem wegen einer nicht ausreichenden Schülerzahl eine Regionale Schule nicht zustande kam, besteht seit 2010 Hagenbachs Hainbuchenschule nur noch als Grundschule.
Seit dieser Zeit entwickelte sich die Schule stets weiter. Mit Beginn des Schuljahres 2007/2008 wurde die Schule eine Schwerpunktschule. Seitdem werden Kinder mit erhöhtem Förderbedarf inklusiv beschult und das Kollegium, das zunächst nur aus Grundschullehrern bestand, erweiterte sich um Förderschullehrer und pädagogische Fachkräfte. Ein Jahr später wurde die Ganztagsschule etabliert, nachdem schon seit mehr als 20 Jahren die Betreuende Grundschule existiert. Die Hainbuchenschule ist auch eine ökologische Schule, da innerhalb eines Schulgartens Unterricht stattfindet und mit den Kindern viele ökologische Projekte umgesetzt werden. Immer mal wieder wird Hagenbachs Schule ausgezeichnet wie zuletzt bei einem Projekt des Südwestrundfunks. Zehn Grundschulen in Rheinland-Pfalz, darunter die Hainbuchenschule, wurden die „SWR-Medien-trixx-Plakette“ verliehen.
Aktuell besuchen 185 Schülerinnen und Schüler in zehn Klassen die Schule. Das Kollegium besteht aus 19 Lehrerinnen und Lehrern, Förderlehrern und pädagogischen Fachkräften. Schulleiterin ist Daniela Mendes Freire, ihre Vertreterin Natalie Li-Sai.