Lauter bei Neuburg unweit der Rheinfähre
Lautermündung an der Lautermuschel in Neuburg
Die Lauter auf Höhe der Salmbacher Passage zwischen Scheibenhardt und der Bienwaldmühle.
Blick ins Lautertal bei Scheibenhardt
Die Lauter ist als Gewässer III. Ordnung ein Nebenfluss des Rheins mit einer Länge von zirka 74 Kilometern. Sie gehört neben dem Speyerbach, der Queich und dem Schwarzbach zu den vier großen Entwässerungssystemen des Pfälzerwaldes. Die Quelle liegt in rund 260 Meter Höhe nördlich des Wieslauterhofes. Fünf Kilometer hinter Bobenthal überquert sie als Wieslauter die deutsch-französische Staatsgrenze. In Wissembourg (Frankreich) erreicht sie die Oberrheinische Tiefebene. Von da ab heißt der kleine Fluss nur noch „Lauter“, der sich durch Wiesen und Wälder bis zum Bienwald schlängelt. Unterhalb von Altenstadt (Frankreich) bis kurz vor Scheibenhardt fließt die Lauter durch das Naturschutzgebiet „Lautermündung“. Ab der Bienwaldmühle beginnt das Verbandsgemeindegebiet. Auf einer Länge von 17 Kilometer bildet das Gewässer dann die Staatsgrenze zwischen Frankreich und Deutschland.
Der Fluss teilt die ursprünglich zusammengehörenden Scheibenhard(t)s in einen deutschen und französischen Teil und fließt dann weiter nördlich an der Grenzstadt Lauterbourg vorbei.
Etwa sechs Kilometer vor der Mündung trifft die Bezeichnung Grenzfluss nicht mehr zu. Das Flussbett teilt sich in die neue und die alte Lauter. Die alte Lauter bildet nunmehr die Grenze zu Frankreich. Sie mündet nach fünf Kilometer als Staatsgrenzfluss hinter Lauterbourg am Auerwald in den Rhein. Die Mündung ist der östlichste Punkt Frankreichs und der südlichste Punkt von Rheinland-Pfalz.
Die neue Lauter fließt entlang des Hochgestades von Berg bis zur Berger Mühle und dann nordöstlich weiter in einem durch Dämme geschützten Bett durch die Rheinaue in Richtung Neuburg. Dort vereinigt sie sich über einen ehemaligen Altrheinarm mit dem Rhein.
Die Lauter und ihre Landschaft haben viel zu bieten. Entlang der Wieslauter führt über rund 60 Kilometer von Hinterweidenthal bis zur Mündung ein Fahrradweg, der deutsch-französische Pamina-Radweg „Lautertal“. Es sind nicht wenige, die in dieser Strecke einen der schönsten Radwege in der Pfalz sehen. Das liegt vor allem an der beeindruckenden Lauter-Landschaft zwischen Neulauterburg und Scheibenhardt. Dank der Weidenwirtschaft präsentiert sich dieser Teil stets in einem gepflegten Zustand. Durch weitausladende Bögen windet sich in diesem Bereich der Fluss durch die Talsenke und vermittelt mit den Baumbeständen am Ufersaum eine Naturlandschaft, die einer Urlaubslandschaft gleicht.
Apropos Grenzfluss: Schon nach den Regelungen von 1825 und 1828 und den daraus entstandenen Verträgen lag die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich mittig der Lauter. Und was macht die Lauter? Sie hält sich nicht daran. Fast jedes Jahr verlässt sie bei Hochwasser ihr Bachbett und verwandelt die Lauterniederung in eine Seenlandschaft. Und nicht nur das. Als unregulierter Fluss besitzt sie so viel Eigendynamik, dass sie ihr Bachbett auch noch ständig neugestaltet ohne Rücksichtnahme auf die Grenze. Und da er Grenzverlauf zwischen beiden Staaten sich halt in der Mitte des Bachbettes befindet, werden Deutschland oder Frankreich mal ein bisschen kleiner, mal ein bisschen größer. Die Lauter kennt keine Grenze und lässt sich auch keine verordnen!