Zur Waldbegehung hatte die Ortsgemeinde Herxheim gemeinsam mit Revierförster Philipp Richter eingeladen. Etwa 60 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, um sich über aktuelle Waldthemen wie Klimawandel, Klimaresilienz und Biodiversität in heimischen Wäldern zu informieren.
Ein besonders interessiert diskutierter Punkt war die Fläche am Herxheimer Trimm-dich-Pfad: Hier wurden im vergangenen Herbst ein Reinbestand aus Küstentannen gefällt. Die abgestorbenen Bäume stellten eine hohe Gefahr für die Nutzerinnen und Nutzer des Pfades dar. Mittlerweile ist hier mit einer Vielzahl heimischer Baum- und Straucharten neu aufgeforstet. „Nun stehen auf der Fläche neben der Naturverjüngung von Buchen, Ahorn, Esskastanie und ebenjener Tannen auch gepflanzte Klumpen von Feldahorn, Speierling, Schwarznuss, Roteiche, Hainbuche, Vogelkirsche, Hartriegel und Schwarzdorn, was die Diversität und Stabilität, aber auch die Klimaresilienz des Waldes erhöht“, führte Revierförster Philipp Richter aus.
Die Exkursion ermöglichte zudem eine Diskussion über die rechtlichen Aspekte der Verkehrssicherung im Wald sowie die Identifizierung von Brennpunkten, die besondere Aufmerksamkeit fordern: „Aufgrund der wahnsinnig dynamischen und schnellen Absterbeprozesse auch über verschiedene Baumarten hinweg, ist ein Umdenken der Waldgestaltung um Bereiche mit erhöhter Verkehrssicherungspflicht notwendig.“ Ein möglicher positiver Ansatz wurde anhand eines vor 30 Jahren angelegten Waldrands präsentiert, der als Modell für zukünftige Umbauprojekte dienen könnte, um gefährdete Bereiche zu schützen und die Sicherheit der Infrastruktur zu gewährleisten: „Sukzessive könnte der Wald um besonders gefährdete Bereiche, wie z. B. die Haynaer und Hatzenbühler Straße, so umgebaut werden, dass zwischen der Infrastruktur und den hohen Bäumen ein Waldrand aus Sträuchern und niedrigeren Bäumen geschaffen wird“, gab Richter einen Blick in die Zukunft.
Erster Beigeordneter Hans Müller äußerte seine Zufriedenheit über die rege Teilnahme und betonte die Dringlichkeit, den Wald an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Er schloss die Begehung mit dem Appell, den Umbau des Waldes noch in diesem Jahr zu beginnen, um ihn widerstandsfähiger zu machen: „Unser Wald muss umgebaut werden, bevor er dem Klimawandel zu Opfer fällt – und die Ortsgemeinde ist entschlossen, diesen Prozess aktiv voranzutreiben.“
Die Ergebnisse der Exkursion und die angeregten Diskussionen werden in einer Beschlussvorlage zusammengefasst, die dem Ortsgemeinderat zur Prüfung vorgelegt wird.