Der Hausrotschwanz ist in den Dörfern und Städten der Pfalz recht häufig anzutreffen. Mit seinem nervösen Knicksen und dem namensgebenden orange-roten Schwanz kann er leicht entdeckt werden. Meist singt der kleine Vogel von einer erhöhten Warte aus sein knirschendes Lied und jagt in der Luft nach fliegenden Insekten.
Dabei waren Hausrotschwänzchen laut NABU-Regionalstelle Süd ursprünglich eher im Gebirge anzutreffen. In steinigem Gelände und steil abfallenden Felswänden nisten sie auch heute noch. Doch seit rund 250 Jahren erweitert die Vogelart als Kulturfolger ihren Lebensraum stetig in menschliche Siedlungen. Statt an Felswänden brütet der Hausrotschwanz in Spalten und Löcher an Häuserfassaden, unter Dachvorsprüngen und Brücken, in Holzstapeln oder Schuppen. Dabei kommt ihm zugute, dass er keine hohen Ansprüche stellt. Steinig, trocken und warm sollte es sein, dann kann der Hausrotschwanz seine Nester in nahezu jede Nische und jeden Hohlraum bauen. Ähnlich wie Mauersegler oder Haussperling ist er jedoch darauf angewiesen, dass bei Neubauten und Sanierungen nicht alles zugemauert wird.
Als Vogel des Jahres 2025 hat der NABU den Hausrotschwanz zum Botschafter für mehr Stadtnatur ernannt. Er steht für die zunehmende Wohnungsnot der Gebäudebrüter und für den Verlust grüner Flächen in Siedlungen. Wo Öffnungen, Erker und Nischen fehlen, empfiehlt der NABU Nistkästen. Für Hausrotschwanz, aber auch Bachstelze, Grauschnäpper und Rotkehlchen eignen sich sogenannten Halbhöhlen. Diese haben eine größere Einflugöffnung als die klassischen Meisenkästen und werden am besten an Gebäuden aufgehängt. Damit sich Hausrotschwänzchen ansiedeln und erfolgreich brüten können, benötigen sie zusätzlich ausreichend Insektennahrung. Ein naturnaher Garten mit einheimischen Gehölzen, Stauden und blühenden Wildkräutern sorgt für ein gutes Angebot an Insekten.
Auf der Internetseite der NABU-Regionalstelle Süd www.nabu-rlp-sued.de kann unter der Rubrik „Artenschutz“ eine Bauanleitung für Halbhöhlen kostenlos herunter geladen werden. Im Naturschutzzentrum Hirtenhaus in Landau-Mörzheim sind zum Preis von je 15 Euro zwei verschiedene Modelle von Halbhöhlen erhältlich: eins für die Hausfassade und eins für Carports.
Kontakt: 06341-31628 oder nabu.sued@nabu-rlp.de