Das Museum Herxheim wird vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration ausgezeichnet als Museum des Monats Juni 2024. Dieser Preis würdigt die Arbeit kleiner und mittlerer Museen in Rheinland-Pfalz und es erfüllt uns mit viel Stolz, diese Würdigung zu erfahren. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen einer Feierstunde durch Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck.
Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um das Museum Herxheim ausführlich vorzustellen - für alle, die es noch nicht kennen und für alle, die es wiederentdecken möchten.
Im Obergeschoss der Museumsscheune befindet sich die Dauerausstellung zu Herxheims jüngerer Ortsgeschichte. Anders als in vielen Heimatmuseen üblich findet sich hier keine Ansammlung von landschaftlichen Geräten in allen Variationen, sondern die Geschichte des Ortes wird anhand von Themenschwerpunkten präsentiert.
Zwei Wirtschaftszweige spielten in der Geschichte Herxheims eine bedeutende Rolle: Bis ins 19. Jh. die Weberei, und im 20. Jh. der Tabakanbau und die Zigarrenherstellung. Auf kleinem Raum, anschaulich und kompakt, geben zahlreiche Exponate einen Einblick in das Leben dieser Zeit - von Textilverarbeitungsgeräten über Zigarrenwickelformen bis hin zu Haustüren mit Bettlerschubladen. Zwei besondere Highlights sind ein voll funktionsfähiger Webstuhl und ein Brautkleid aus Fallschirmseide, dessen Material 1947 gegen illegal fermentierten Tabak eingetauscht wurde. Eine Medienstation mit gemütlicher Sitzgelegenheit lädt dazu ein, zu verweilen und tiefer in die Geschichte Herxheims einzutauchen.
Der Themenbereich der Ortsgeschichte wurde 2022 durch das Erlebnisarchiv erweitert, das durch seinen multimedialen Ansatz ein besonderes Erlebnis bietet: Die Ausstellung öffnet mit einer Kombination aus historischen Alltagsgegenständen und moderner Technik ein Fenster zu Herxheims jüngerer Vergangenheit. Die interaktive Medienstation erzählt von Häusern der Herxheimer Hauptstraße und den mit ihnen verbundenen Menschen.
Kindheitserinnerungen, Hausgeschichte(n) und Originaldokumente geben einen unmittelbaren Einblick in das damalige Leben. Durch gegenseitige Beziehungen ergeben sich Vernetzungen, die hier visuell dargestellt werden. Die digitale Sammlung von Bildern, Artikeln und Dokumenten lädt ein, in die Geschichte der einzelnen Häuser einzutauchen. Für die längere Recherche stehen gemütliche Sessel bereit.
Entlang der Westseite des Museumshofes ist das Historarium jederzeit öffentlich zugänglich: 15 Stelen aus massivem Eichenholz aus dem Herxheimer Wald mit eingelassenen Glaskästen zeigen Momentaufnahmen aus 7000 Jahren Geschichte. Das Element der Stele greift die Tradition der für die Region typischen Bildstöcke auf und die Darstellungen sind anschaulich und spielerisch gehalten. Kurze Texte, Modelle und Symbole bieten anekdotenhafte Einblicke in wichtige historische Stationen, von Steinzeit über Römer und Pest bis ins Heute.