Das Museum Herxheim wurde vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz ausgezeichnet als Museum des Monats Juni 2024. Die Auszeichnung würdigt die Arbeit kleinerer und mittelgroßer Museen und hat zum Ziel, deren Arbeit in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Am 17. Juni überreichte Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck die Auszeichnung im Rahmen einer Feierstunde an Museumsleiterin Lhilydd Frank: „Für besondere Verdienste und vorbildliche Museumsarbeit“ ist in der Urkunde zu lesen.
Staatssekretär Prof. Dr. Hardeck lobte das Museum Herxheim als Kleinod der rheinland-pfälzischen Museumswelt und betonte die Wichtigkeit des Museums für die Gemeinde, die zu den Kulturorten in Rheinland-Pfalz zählt. „Dem Museum Herxheim gelingt es hervorragend, Epochen der Geschichte, zwischen denen über sieben Jahrtausende liegen, unter einem Dach zu vereinen. Steinzeit und Neuzeit sind hier keine Gegensätze, sondern Facetten der Geschichte eines Ortes, in dem sich globale und lokale Entwicklungen schon immer wechselseitig durchdrungen haben – von der Neolithischen Revolution bis hin zur Nachkriegszeit. Vorbildlich ist auch, dass die Ortsgemeinde Herxheim die Bedeutung von Kunst, Kultur und deren Geschichte erkannt hat und in weiteren Kultureinrichtungen pflegt“, führte Prof. Dr. Hardeck aus.
Er hob auch hervor, wie schwierig die finanzielle und personelle Situation für kleine Museen ist und wie viele Aufgaben von Ehrenamtlichen übernommen werden, deren Engagement ebenfalls mit dieser Auszeichnung gewürdigt wird.
Ortsbürgermeister Sven Koch ging auf die weltweit einzigartigen Funde ein, die im Museum ausgestellt sind: Es handelt sich dabei um die Reste eines Rituals, das vor etwa 7000 Jahren von Menschen der sogenannten Bandkeramik vollzogen wurde, der ersten sesshaften Ackerbaukultur Mitteleuropas. Er erwähnte auch die Herausforderung, als Gemeinde trotz der finanziell angespannten Lage die Kulturarbeit in gewohnter Weise aufrecht zu erhalten. Aber so wie es damals Mut und Ausdauer brauchte, um das Museum aus der Taufe zu heben, brauche es heute Mut und Ausdauer, die Kulturarbeit in Herxheim stetig voranzubringen, so Koch. Er dankte der Museumsleiterin, dem Heimatverein, den Ehrenamtlichen und Dr. Andrea Zeeb-Lanz, der Leiterin des Forschungsprojekts Herxheim, für das Engagement zur Sicherung der Kulturarbeit.
Museumsleiterin Lhilydd Frank hob ebenfalls hervor, dass der Erfolg des Museums Vielen zu verdanken ist: Den Ehrenamtlichen, die sich mit überdurchschnittlichem Engagement in die Museumsarbeit einbringen und nicht nur für die Kassendienste zur Verfügung stehen, sondern auch Führungen und Workshops für Schulklassen, Kindergeburtstage und weitere Gruppen aller Art durchführen. Den Hausmeistern, die für jedes Problem eine kreative Lösung haben. Und Dr. Andrea Zeeb-Lanz, die 2009 zusammen mit Dr. Fabian Haack und Silja Bauer M. A. die Steinzeitausstellung konzipiert und eingerichtet hat und seitdem das Museum mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Forschungen unterstützt.
Der Preis sei für sie und das Team eine Würdigung ihrer bisherigen Arbeit, aber auch ein Ansporn für die Zukunft, das Museum weiterhin mit Kompetenz, Kreativität und Herzblut zu betreiben.
Im Anschluss an die Grußworte gab es „Steinzeithäppchen“: Verschiedene Brote mit Zutaten, die auch in der Jungsteinzeit schon verfügbar waren, belegt mit nicht ganz so streng ausgelegten Leckereien. Dazu wurde neben Secco eine hausgemachte Holunder-Limetten-Limonade gereicht, ebenfalls nach dem Motto „Steinzeit trifft heute“.
Die Veranstaltung wurde musikalisch begleitet durch die Lautenistin Andrea Baur.