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Amtsblatt VG Herxheim
Ausgabe 25/2024
Amtlicher Teil
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Herxheimer Entdeckungstour

Stephanie Heikamp, Karin Roth und Anne Müller

In der Atalastraße.

Gute Gespräche in gemütlicher Runde.

Ein gelungener Nachmittag für Frauen

Die 27 Frauen zwischen 21 und 86 Jahren waren begeistert von der Herxheimer Entdeckungstour am vergangenen Samstag: Das generationenübergreifende Miteinander – jung und alt gemeinsam unterwegs – und der rundum gelungene sonnige Nachmittag bei einer interessanten Führung durch Herxheims Geschichte war eine schöne Erfahrung für alle Teilnehmerinnen.

Begrüßt wurden die Damen von Stephanie Heikamp, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Herxheim, und Karin Roth, Beigeordnete der Ortsgemeinde Herxheim. Die Führung übernahm Anne Müller, ehemalige Mitarbeiterin beim Verein SÜW und nicht nur orts-, sondern auch besonders geschichtskundig.

Zahlreiche spannende Frauenpersönlichkeiten wurden vorgestellt und besprochen: Die „Herxheimer Venus“, die im Museum Herxheim ausgestellt ist und Zeugnis gibt von Kunstfertigkeit in der Steinzeit. Maria Dudenhöffer und Theresia Ohmer, die maßgeblich zur Planung und zum Bau des St. Paulus Stiftes sowie zur Umsetzung des heute noch bestehenden Wohnheims und der Schule für beeinträchtigte Menschen beigetragen haben. Frau Atala, die ein kleines Haus in der heutigen Atalastraße besaß, das sie ledigen Frauen und Witwen zur Verfügung stellte.

Ihr gehörte auch das Schlösschen, das heute in Landau steht. Sie wollte daraus ein Hospiz machen; konnte das jedoch nicht verwirklichen und verkaufte es schließlich kurzerhand an eine Baufirma, die es abtrug und in Landau wieder aufbaute. Dorette Munzinger, die den Schülerlotsendienst in Herxheim initiierte und gemeinsam mit ihrem Ehemann Walter lange Jahre die Alte Apotheke geführt hat. Und auch Paula Rieder, die als Künstlerin bekannt war und als Modistin und Hutmacherin den Unterhalt für ihre Familie erwirtschaftete, indem sie Hüte für modebewusste Herxheimerinnen und Herxheimer modellierte, die zu allen besonderen Anlässen gerne getragen wurden. Drei ihrer Hutmodelle sind im Erlebnisarchiv des Museums Herxheim ausgestellt.

Bei einem kleinen Zwischenstopp auf der Terrasse am Haus der Begegnung wurden die Damen mit Secco und anderen Getränken, Obstschälchen und kleinen Naschereien verwöhnt, bevor interessante Infos über Gisela Moch, Hebamme im ehemaligen „Josefsheim“, und Rosi Eichenlaub, ehemalige Fußballerin beim FC Bayern München und in der Frauen-Nationalmannschaft Deutschlands, berichtet wurden.

Besonders eindrucksvoll waren die Informationen über Elisa Engel, Tochter des Rabbiners Engel, die nach den Reichspogromen einige der religiösen Schätze der Herxheimer Synagoge gerettet und an einer sichern Stelle untergebracht hat. Elisa Engel, für die vor kurzem ein Stolperstein in Herxheim verlegt wurde, wurde 1942 in Ausschwitz ermordet. Von den geretteten Gegenständen sind heute im Museum Herxheim der Torazeiger (Jad) und einige der Kristalle des Kronleuchters im Erlebnisarchiv ausgestellt.

Zum Abschluss plauderten die Damen bei leckerem Erdbeerkuchen und Apfelstreusel sowie Secco, Obst und Kaltgetränken im Haus der Begegnung. Der Nachmittag klang offen bis 17.30 Uhr aus.

Sie haben auch Interesse an einer Entdeckungstour rund um die Herxheimer Frauenpersönlichkeiten?

Infos bei Stephanie Heikamp, Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Herxheim, 07276 501 123, s.heikamp@herxheim.de