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Amtsblatt VG Herxheim
Ausgabe 28/2025
Amtlicher Teil
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Erfolgreicher Auftakt:

Erste Bürgerinfoveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung

Vergangene Woche fand im DGH Insheim die erste Bürgerinformationsveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (KWP) statt. Zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen, Hintergründe und Chancen einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung aus erster Hand zu informieren.

Bürgermeister Christian Sommer begrüßte die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung langfristiger Planung angesichts der Klimakrise und steigender Energiepreise. Die Kommunale Wärmeplanung sei ein zentrales Werkzeug, um nachhaltige Antworten auf diese Herausforderungen zu entwickeln und frühzeitig die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Katrin Rauland von MVV Regioplan führte in das Thema Kommunale Wärmeplanung ein und erläuterte, worum es bei der KWP geht. Die Wärmeplanung versteht sich als strategischer Leitfaden für die Gemeinde: Sie zeigt auf, welche Möglichkeiten bestehen, zukünftig klimafreundlich zu heizen und weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Rauland machte deutlich: „Die Verbrennung fossiler Energieträger schadet dem Klima. Sie verursacht weltweit Konflikte und schafft Abhängigkeiten von Energieimporten.“

Die KWP ist damit ein zukunftsorientiertes Planungsinstrument, das Wege aufzeigt, wie Herxheim und die Region den Wandel aktiv gestalten können.

Fachvorträge und regionale Perspektiven

Ein vielfältiges Programm bot den Teilnehmenden konkrete Einblicke in lokale und regionale Projekte. Jörg Zeilinger (Vulcan Energy) informierte über den aktuellen Stand des Unternehmens, insbesondere zur Lithiumextraktion, zur Bereitstellung von Wärme und zum Bohrplatz am Schleidberg. Er hob den abgeschlossenen Wärmeabnahmevertrag mit EnergieSüdwest für Landau sowie bevorstehende Kooperationen für Insheim und Herxheim-Rohrbach hervor. Dr. Thomas Waßmuth (EnergieSüdwest AG) berichtete über den Ausbau des Fernwärmenetzes im Zentrum von Landau und die Chancen, lokale Ressourcen als Wärmequelle zu nutzen. Die Kooperation mit Thüga beim Netzausbau und die Unterstützung der Kommunen standen dabei im Fokus. Martin Bauer (Thüga Energienetze) stellte laufende Machbarkeitsstudien zur kalten Nahwärme in Herxheim und zur Nutzung von Geothermalwasser aus der Tiefengeothermie Insheim vor. Er erläuterte die Möglichkeiten für eine künftige Versorgung mit Wasserstoff – 97 % des örtlichen Gasnetzes seien schon jetzt für eine Beimischung und Nutzung von Wasserstoff geeignet. Die Zusammenarbeit mit der EnergieSüdwest in Insheim soll den geplanten Netzausbau unterstützen. Dr. Ansgar Hohmann (Verbraucherzentrale) bot Beratungen zum Thema Heizen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien an. In seinem Vortrag erklärte er praxisnah: „Welche Heizung passt zu mir?“

Bürgerenergie zum Mitmachen

Ein besonderer Dank gilt der Bürgerenergiegenossenschaft Südpfalz, vertreten durch Dr. Winfried Schürmann und Sven Keller, die an einem eigenen Infostand Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung an der Energiewende aufzeigte.

Gemeinsam für eine klimafreundliche Zukunft

Das große Interesse an der Veranstaltung belegt, wie wichtig den Menschen in der VG Herxheim eine transparente, partizipative Planung ist. Bürgermeister Sommer dankte allen Beteiligten und betonte: „Die Kommunale Wärmeplanung ist eine wichtige Aufgabe, die Verwaltung, Politik, Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch Bürgerinnen und Bürger nur gemeinsam stemmen können. Unser Ziel als Verwaltung ist es, diesen wichtigen Prozess offen, verständlich und kooperativ zu gestalten.“

Die Verbandsgemeinde Herxheim wird die Bürgerinnen und Bürger weiterhin aktiv in die nächsten Schritte der Wärmeplanung einbinden und regelmäßige Informationsangebote bereitstellen.