Ausgabe 11/2025
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Neue Betrugsmethode: Quishing (Betrug per QR-Code)
Ständig denken sich Betrüger neue Maschen aus. Das so genannte „Quishing“ ist momentan zu einer regelrechten Welle geworden. Die Betrugsmasche ist aus Tätersicht sehr einfach umzusetzen, weil jeder QR-Codes leicht generieren kann. QR-Codes (Quick Response = schnelle Antwort) sind mittlerweile weit verbreitet, um z.B. Daten schnell auszulesen oder die Eingabe von langen Internet-Adressen zu vermeiden, um also schnell an gewünschte Informationen zu gelangen. Das Bahnticket ist so schnell abrufbar, in Fernsehsendungen werden damit Rezepte präsentiert, Pizzadienste servieren so gerne ihre Angebote und auf Lebensmitteln sind schnell die Zutaten zu finden. Auch für Bezahldienste werden QR-Codes oft genutzt. Das wiederum macht sie interessant für Kriminelle, die manipulierte QR-Codes auch in alltäglichen Situationen platzieren, um so an die Daten ihrer Opfer zu kommen. Doch Vorsicht: Virenscanner stufen QR-Codes als harmloses Bild ein und Betrugsversuche werden damit nicht erkannt. Deshalb sollte man genau prüfen, wohin ein per QR-Code aufgerufener Link führt und ob sich dahinter tatsächlich ein seriöser Anbieter verbirgt. Das Wort „Quishing“ leitet sich ab aus der Zusammensetzung von „QR“ und „Phishing“, also dem „Abfischen“ von Daten per QR-Code. So können Sie sich schützen:
- Manipulierte QR-Codes kommen oft per Briefpost oder E-Mail zu den Empfängern. Hinterfragen Sie unerwartete Schreiben grundsätzlich immer. Rufen Sie bei Bedarf den Absender (z.B. Bank oder Unternehmen) an, recherchieren Sie die Telefonnummer dazu aber selbst. Im Umlauf sind insbesondere gefälschte Schreiben der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Targobank, solche Briefe werden derzeit in hoher Zahl verschickt. Es wird z.B. behauptet, dass aus Sicherheitsgründen das Photo-Tan Verfahren aktualisiert werden muss. Wer den abgedruckten QR-Code scannt, landet allerdings auf einer gefälschten Internetseite. Wer dort seine Daten eingibt, der gibt sie Betrügern, die dann das Konto übernehmen können.
- Besuchen Sie die Login-Seite Ihrer Bank nur über ein gesetztes Lesezeichen oder tippen Sie die Adresse händisch ein. Es gibt im Internet gefälschte Doppelgänger-Bank-Seiten, die auch von Suchmaschinen als Treffer angezeigt werden. Sie enthalten oft einen QR-Code als angeblichen Zugangsfaktor und sollen die Kunden dazu bringen, ihre Login-Daten einzugeben.
- Prüfen Sie die Quelle des QR-Codes eingehend. Handelt es sich um einen echten und seriösen Absender? Lassen Sie sich nicht von einer angeblichen Dringlichkeit unter Druck setzen und kontaktieren Sie den Dienst, die Behörde oder die Bank auf anderem Wege, zum Beispiel per Telefon und lassen Sie sich die Echtheit des QR-Codes bestätigen.
- Bevor der QR-Code geöffnet wird, sollte das Smartphone die Internet-Adresse anzeigen und erst nach Bestätigung diese auch öffnen. Wenn das Smartphone diese Funktion nicht hat, sollten QR-Codes über eine App abgerufen werden, die das ermöglicht.
- Schauen Sie sich die angezeigte Internet-Adresse genau an. Achten Sie dabei insbesondere auf die Satzzeichen in der Adresszeile (Beispiel: www.bank.de/123 führt auf eine Unterseite, www.bank.de-123.com aber ist keine Unterseite von www.bank.de!).
- Im Zweifel suchen Sie direkten Kontakt und fragen Sie nach - etwa bei mysteriösen QR-Codes auf Strafzetteln, Ladesäulen für Elektro-Fahrzeuge oder Parkautomaten. Achten Sie auch darauf, ob z.B. an Ladestationen oder Parkautomaten ursprüngliche Aufkleber überklebt wurden. Dies kann ein Hinweis auf Manipulation sein.
- Seien Sie besonders wachsam, wenn von Ihnen Login- oder Bezahldaten angefordert werden. Geben Sie solche Informationen nur dann weiter, wenn Sie wirklich sicher sind, dass Ihre Daten nur bei berechtigten Banken, Firmen oder sonstigen von Ihnen legitimierten Empfängern landen.
- Wenn Sie Opfer geworden sind, lassen Sie umgehend Ihren Bankzugang sperren, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei und denken Sie dabei daran, möglichst viel Beweismaterial zu dem betrügerischen Vorgang zu sichern.
(Quellen: Polizei, BSI, Verbraucherzentralen)
Alles Gute, bleiben Sie sicher!