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Ausgabe 17/2024
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Enkeltrick & Co. - Schockanrufe - So bleiben Sie sicher

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Enkeltrick & Co. - Schockanrufe - So bleiben Sie sicher

Telefonbetrug kann jeden treffen, selbst wenn Sie Ihre Telefonnummer nicht zur Veröffentlichung freigegeben haben. Die Täter sind oft international vernetzt, arbeitsteilig und gut organisiert (z.B. in Call-Centern im Ausland) und lassen sich regelmäßig neue Maschen einfallen. Wenn Sie einen ‚etwas seltsamen’ Anruf erhalten, erinnern Sie sich an die nachfolgend beschriebenen Situationen und seien Sie vorsichtig:

  • Die Täter nutzen beim Schockanruf die Ängste und Sorgen von Angehörigen aus. Sie geben sich als Kinder, Enkelkinder, Polizeibeamte, Rechtsanwälte, Staatsanwälte oder Richter aus und täuschen Notsituationen vor. So soll z.B. ein enger Verwandter einen schlimmen Verkehrsunfall verursacht haben. Um die Inhaftierung zu vermeiden soll eine Kaution (Bargeld oder auch Wertsachen) an Polizei oder Justiz übergeben werden. Zu Beginn führt oft ein vermeintliches Familienmitglied mit weinerlicher Stimme das Gespräch, um im Anschluss das Telefonat an einen weiteren Täter zu übergeben, der sich beispielweise als Polizeibeamter oder Staatsanwalt ausgibt.
  • Abweichende Legende: Ein angeblicher Arzt meldet sich und berichtet, ein Angehöriger liege mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Zur sofortigen Beschaffung eines überlebenswichtigen Medikaments müssten Sie dringend einen hohen Geldbetrag bezahlen.
  • Die Täter setzen ihre Opfer unter Druck: vermeintliches Mitgefühl, aber auch handfeste Drohungen kommen zum Einsatz. Oftmals wird mehrstündiger, manchmal mehrtägiger Telefonterror ausgeübt. Ziel der Masche ist es, Geld und/oder Wertgegenstände zu erbeuten. Die Beute wird dann von Mittelsmännern, etwa falschen Polizisten, abgeholt. Die Übergabe erfolgt unmittelbar an der Haustür oder an einem neutralen Ort (z. B. in der Nähe eines Gerichtsgebäudes, Parkplatz).
  • Denken Sie daran: In Deutschland verlangen Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gerichte niemals eine Kaution! Die Behandlung von Unfallopfern und Patienten erfolgt immer auch ohne Vorauszahlung!
  • Seien Sie immer misstrauisch,

    … wenn sich Anrufer nicht mit Namen melden, aber als Verwandte ausgeben. Bitten Sie Anrufer immer, ihren Namen zu nennen. Lassen Sie sich nicht darauf ein, selbst den Namen erraten zu müssen, damit geben Sie Betrügern bereits wichtige Informationen preis.

  • … wenn ein unbekannter Anrufer Geld und Wertsachen von Ihnen verlangt!
  • … wenn sich Anrufer als Polizisten ausgeben und sich nach Bargeld und Wertsachen im Haus erkundigen. Polizisten fragen Sie nicht nach Ihrem Besitz und nehmen niemals Geld oder Wertsachen entgegen.
  • … wenn Anrufer Sie anderweitig unter Druck setzen wollen.
  • … wenn ein Anruf über die Nummer 110 bei Ihnen eingeht. Die Polizei wird sich niemals unter der Notrufnummer 110 bei Ihnen melden!
  • Legen Sie sofort auf und wenden Sie sich an die Polizei unter der Notrufnummer 110. Betätigen Sie für den Notruf nicht die Wahlwiederholung. Geben Sie die 110 neu ein.
  • Eine Anzeigemöglichkeit für Schockanrufe haben Sie auch im Internet: Die Onlinewache der Polizei des Saarlandes finden Sie unter: www.onlinewache.saarland.de.
  • Kommen Sie den kriminellen Betrügern zuvor: Ihr Telefonbucheintrag kann den Tätern bereits Hinweise auf Ihr Alter und Ihre Lebenssituation geben. Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen oder den Eintrag komplett streichen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags können Sie sich direkt an Ihren Telefonanbieter wenden.
  • Bewahren Sie höhere Geldbeträge und teuren Schmuck nicht in Ihrem Zuhause auf. Das macht es sowohl Betrügern als auch Einbrechern unnötig leicht. Hinterlegen Sie höhere Geldbeträge immer bei Ihrer Bank. Verwahren Sie wertvollen Schmuck und andere Wertsachen am besten in einem Bankschließfach.

Alles Gute, bleiben Sie sicher!