“Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.” Dieses Zitat von Antoine de Saint-Exupéry ist ein wahrer Klassiker. Aber manchmal reicht es eben nicht aus, herzlich zu sein, man braucht ein gutes Auge mit klarem Blick: für Durchblick, Weitblick, Umsicht. Nur wer Weitblick zeigt, hat auf Dauer Erfolg. Das ist unser Anspruch auch beim Höllgelände. In Illingen arbeiten wir seit vielen Jahren daran, umsichtig und mit Weitblick zu investieren. Aber wenn das nötige Kleingeld fehlt, nutzt auch der beste Weitblick nichts. Das erleben wir gerade beim Thema des Aufzugs für das Höll-Gelände. Unsere klare Ansage: Wir brauchen diesen Aufzug. Er ist ein wesentliches Element unserer Planung gewesen und er ist fundamental für die Barrierefreiheit. Und deshalb gehört er auch fundamental in eine umsichtige und weitblickende Städtebauförderung. Beim Anblick der Höhenunterschiede zwischen Bahnhof und Altem Markt hat man sofort den Durchblick, dass Menschen mit Einschränkungen nur mit dieser technischen Hilfe die großen Distanzen überbrücken können. Wenn der Aufzug mit Weitblick gebaut wird, haben Mann und Frau und Kind auf der Plattform einen traumhaften Überblick über Illingen. Leider kam vor längerer Zeit eine eher durchsichtige Entscheidung aus Saarbrücken, den Aufzug nicht zu finanzieren. Begründung: Wenn man eine Treppe habe, brauche man keinen Aufzug. Nun ist, wie jeder auf den ersten Blick erkennt, ein Aufzug keine Treppe und eine Treppe kein Aufzug und auch kein Ersatz dafür. Es war wohl ein eher durchsichtiger Versuch der Vorgänger-Regierung im Land unter dem einst so weitsichtigen Klaus Bouillon, bei einem großen Projekt kleinkariert ein Stück abzuschneiden, um es vielleicht in der Landeshauptstadt (Projekt Stadion o.ä.) angesichts fehlenden Weitblicks bei der Ursprungsplanung draufzusatteln. Deshalb haben wir jetzt klarsichtig eine Unterschriftenaktion gestartet, um den Aufzug doch noch zum Fernblick nutzen und Menschen mit Gehhilfen, Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen umsichtig zu gefahrloser Nutzung der Ill-Kaskaden zu verhelfen. Sie können gern unterschreiben. Wir würden uns sehr über Ihre Mithilfe freuen.
Um Durchblick geht es mir auch bei den Grundsteuermahnungen des Finanzamts St. Wendel, die vielen, vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Haus geflattert sind, obwohl sie schon Erklärungen abgegeben haben. Mir fehlt da irgendwie der Einblick. Mit messerscharfem Blick stellen wir fest: da muss wohl irgendwo der Überblick verloren gegangen sein. Ich werde ein Schreiben an Finanzminister von Weizsäcker schicken und bereite schon mal eine Petition an den Landtag und die Landesregierung vor.
Der fotografische Blick ist gefragt, wenn in Illingen erstmals ein dreitägiges Fotofestival über die Bühne geht, wie wir noch keines gesehen haben. Es heißt Photon und findet vom 23. bis 25. Juni in der Illipse und davor statt. Da gibt es viele kostenfreie Angebot für die ganze Bevölkerung. Und wer objektiv-subjektiv die Natur durch den Sucher der Kamera betrachten will, kann auch an kostenpflichtigen Workshops teilnehmen. Sie weiten den Blick für neue Perspektiven. Auch für die nächsten drei Jahren ist der Standort Illingen für das Festival gesichert. Es ist ein absolutes Highlight. Bleibt noch der Wetterblick auf Christi Himmelfahrt und auf die Freibad-Eröffnung am 20. Mai. Genießen Sie endlich wieder den Anblick der Krauler, der Eintaucher und Abtaucher, der Gürtelschwimmerinnen und der Aquajoggerinnen, der Strandschönheiten und der Fitnessstudio-Gestählten. Und wenn Sie wie ich einfach nur rundum figurzufrieden plantschen und sonnen und genießen wollen, dann ist das Freibad Sonnenborn ein herrlicher Ort der Entspannung. Mein fester Wille: vergiss nicht Badebux unn Sonnenbrille. Man sieht ja nicht nur mit dem Herzen klar und gut, sondern auch mit Tönungsglas vor Augen. Und packen Sie umsichtig und vorsichtig die Sonnencreme ein - im Sinne der Hautkrebsprävention.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Sonne im Herzen, klaren Blick und fröhliche Feiertage. Und dass an Pfingsten der Heilige Geist auf uns herabkommt und in Engelszungen auf die einredet, die uns helfen können, es bisher aber noch nicht in gewünschtem Umfang tun. Luja sag I, singt der Münchener im Himmel, derweil wir den Berliner Ampelanern Klartext, Weitblick und Umsicht wünschen, nachdem wir ihnen letzte Woche beim Gemeinderatsbesuch in der Hauptstadt vorsichtig die Augen für die Sorgen der Gemeinde geöffnet haben.
Ihr Bürgermeister Armin König