Der Senioren-Sicherheits-Berater informiert
Sicher mobil im Alter
Im Alter verfügen wir über eine jahrzehntelange Fahrpraxis und steuern unser Auto meist vorsichtiger, langsamer und vorausschauender. Gleichwohl bringt das Alter Einbußen mit sich. Denn es machen sich nach und nach Einschränkungen bemerkbar, die unsere Sicherheit beim Autofahren beeinflussen. Der Alterungsprozess lässt sich leider nicht aufhalten. Und doch kann man eine Menge tun, um möglichst lange fit und mobil zu bleiben.
- Das Sehvermögen lässt mit zunehmendem Alter immer mehr nach. Das Sichtfeld schränkt sich ein, oft stellen sich Krankheiten wie der Graue Star ein. Die Gefahr, etwas zu übersehen, nimmt zu. Lassen Sie Ihre Augen regelmäßig ärztlich untersuchen.
- Das Hörvermögen verschlechtert sich. Spätestens dann, wenn Sie Gesprächen in Ihrer Umgebung nicht mehr folgen können oder Sie oft nachfragen oder die Lautstärke z.B. des Fernsehers erhöhen müssen, sollten Sie reagieren und einen Arzt aufsuchen.
- Die Aufmerksamkeit verringert sich. Seien Sie deshalb konzentriert und vermeiden Sie möglichst Ablenkungen im Straßenverkehr, auch als Radfahrer oder Fußgänger!
- Die Reaktionsgeschwindigkeit lässt nach. Trainieren Sie Ihr Gehirn regelmäßig! Neben dem klassischen Sudoku hält auch regelmäßiges Kopfrechnen das Gehirn fit. Und egal ob Sie einen neuen Tanz einstudieren, neue Kochrezepte ausprobieren oder ein neues Hobby wie Töpfern anfangen: Futter fürs Gehirn hält es bis ins hohe Alter fit.
- Wenn wir älter werden, machen sich oft auch vermehrt Krankheiten bemerkbar. Medikamente können Wahrnehmung und Reaktionsvermögen beeinflussen. Denken Sie daran, dass besonders Schlaf- und Beruhigungsmittel, Blutdrucksenker und Antidepressiva müde machen und die Aufmerksamkeit herabsetzen können.
- Mit zunehmendem Alter leiden die meisten von uns unter eingeschränkter Beweglichkeit. Nehmen Sie Angebote wahr, die altersgerecht aufgebaut sind und Spaß machen. Wie wäre es mit (Nordic) Walking, Reha-Sport, Aqua-Jogging oder ähnlichen Möglichkeiten, die bestimmt auch in Ihrer Nähe stattfinden und nicht viel kosten? Fragen Sie in Ihrem Bekanntenkreis, schauen Sie in lokalen Zeitungen oder im Internet nach Angeboten.
- Nutzen Sie Trainings- und Informationsangebote zur Verkehrssicherheit, auch mit dem eigenen Fahrzeug. Verkehrssicherheitszentren bieten spezielle Trainings an, die auch unterschiedliche Witterungsbedingungen simulieren.
- Nutzen Sie technische Hilfsmittel, die Ihrer Sicherheit dienen. Das spezielle Seniorenauto gibt es nicht, wohl aber Autos mit seniorengerechter Ergonomie und Assistenzsystemen: Ein Automatikgetriebe sorgt für entspanntes Fahren. Einparkassistenten, Sensoren und Kameras übernehmen oder erleichtern das Einparken auch in engere Parklücken. Spurhaltesysteme und Spurwechselassistenten warnen bei entsprechenden Gefahren. Autopiloten für den Stop-and-go-Verkehr entlasten den Fahrer auf längeren Strecken und Notbremsassistenten verhindern Auffahrunfälle. Fernlichtassistenzsysteme schalten automatisch zwischen Fern- und Abblendlicht um, ein Kurven- und Abbiegelicht bietet eine optimale Kurvenausleuchtung. Navigationsgeräte helfen, sich ganz aufs Fahren zu konzentrieren. Eine hohe Sitzposition sorgt nicht nur für schmerzfreies Ein- und Aussteigen, sondern auch für einen guten Überblick.
- Überlegen Sie: Wäre eventuell der Umstieg auf ein geringer motorisiertes (Elektro-) Kleinfahrzeug noch eine Möglichkeit, etwas länger mobil zu bleiben?
- Und wenn „es“ nicht mehr geht? Denken und steigen Sie um, wenn es an der Zeit ist. Auch ohne Automobil ist nicht das Ende Ihrer Mobilität gekommen. Nutzen Sie regionale Angebote wie einen Bürgerbus („ILLKA“) oder andere Abhol- und Bringdienste. Informieren Sie sich bei umliegenden Verkehrsgesellschaften und fragen Sie nach günstigen Abos für Seniorinnen und Senioren oder Aktionen wie „Führerschein gegen Fahrschein“.
Alles Gute im Straßenverkehr!
Senioren-Sicherheits-Berater
für die Gemeinde Illingen:
Reimund Detambel
Tel.: 06825-4049071