das sind richtige Energiebündel, die bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr aktiv sind. Am Sonntag konnten wir sie bei der Jahreshauptübung der Jugendfeuerwehren in Uchtelfangen bewundern: rund 100 Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen der Gemeinden Illingen und Merchweiler. Es war ein Genuss, ihnen zuzuschauen, wie sie mit Dutzenden Strahlrohren den angenommenen Brand löschten. Das war Teamwork pur. Und echte Begeisterung! Wir Zuschauer (darunter etwa 200 Eltern) haben gestaunt über die geballte Nachwuchspower und das Tempo. Sie sind auf dem richtigen Weg. Und die Löschbezirke auch. Und wir erinnern uns beim Thema Power kurz an die Physikstunde. Arbeit gleich Kraft mal Weg. Die Kids gehen ihren Weg. Und das alles voller Energie. Kompliment an die Löschkids - und ein herzliches Dankeschön an all die Jugendbetreuerinnen und -betreuer.
Begeisterung trägt auch Städte- und Ortspartnerschaften. Das zeigt das 50-jährige Bestehen der Jumelage zwischen Hirzweiler und Walschbronn. Es war ein tolles Fest in Hirzweiler in Anwesenheit von Generalkonsul Sébastien Girard, organisiert von Ortsvorsteher Ralf Fischer und seinem Team - mit „Taufe“ des Vorplatzes der Dorfwaldhalle in „Place de Walschbronn“, engagierten Reden unter anderem von Walschbronns Bürgermeister Christian Schwalbach, Landrat Sören Meng, Ralf Fischer und MdB Christian Petry und einem starken Bekenntnis zu Europa, zu den europäischen Grundwerten, zu Freiheit und Frieden in Selbstbestimmung und Freundschaft der Menschen. Ich habe in meiner Rede darauf hingewiesen, dass es die Einwohnerinnen und Einwohner sind, die mit ihren Ideen, ihrer Herzlichkeit, ihrer Neugier, ihrer Begeisterung die Partnerschaften beleben und erhalten und in die Zukunft führen. Und dass sie das Fundament Europas und seiner großartigen freiheitlichen Grundwerte sind. In diesem deutsch-französischen Bürgerengagement steckt viel Power, da steckt viel Energie drin. Die Beteiligten gehen ihren Weg mit Kraft und Zuversicht.
Manchmal denke ich jetzt angesichts der Energiedebatten an meine Physikstunden am Illtal-Gymnasium zurück. „Wo ein Körper ist“ - Herr Schmal sprach es immer wie Kürper aus - „kann kein anderer Körper mehr sein“. Aber da muss erst einmal etwas sein - Gas zum Beispiel. Das muss auch geliefert werden. Sonst wird womöglich Schmalhans Küchenmeister. Nach Herrn Schmal folgte Herr Schorr, den wir duzten und Tschok nannten, der uns den Energieerhaltungssatz der Thermodynamik und die elektromagnetischen Wellen und die Atommodelle nebst anderen Phänomenen wie den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik und damit die Entropie näherbrachte. Die Entropie ist das Maß der Unordnung im System. Je höher die Unordnung in der Natur und der Welt, desto größer die Entropie. Dass die Assoziation nun plötzlich vom guten „Tschok“ zum kritischen Energie-Schock wandert, hätte sich der coole Herr Schorr sicher auch nicht vorstellen können. Wir auch nicht. Aber nichts ist mehr unmöglich in diesen ebenso heißen wie turbulenten Zeitenwende-Zeiten. Tschok kann natürlich nichts dafür. Es ist die Unordnung. Es ist die Thermodynamik der Entropie. Oder so…
Energie ist ein Schlüsselthema geworden und es beschäftigt uns in der Gemeinde und im Gaswerk Illingen, wie wir die Versorgung in diesen turbulenten Zeiten sichern können. Wir können nicht in die Zukunft schauen, wir wissen nicht, wann der von Russland verursachte Angriffskrieg auf die Ukraine enden wird, wir wissen nicht, wieviel Gas durch Nordstream 1 strömen wird oder nicht, ob sie nur gewartet oder auch länger abgeschaltet wird, auf dass wir auf Gas aus Russland warten. Aber wir sorgen vor, wir beraten in kurzen Abständen, wir entwickeln neue Strategien. Wir sind Realisten. Wir wissen, was ein Brot, ein Pfund Butter und ein Liter Benzin kosten (und gekostet haben!).
Gleichzeitig arbeiten wir an einem schlüssigen kommunalen Energiespar-Konzept. Dass wir als Gemeinde seit zwei Jahrzehnten EMAS-Prüfungen machen, Energiekonzepte umsetzen, Umweltberichte erstellen, Primärenergie reduzieren, hilft uns jetzt. Jede und jeder kann mitmachen: privat, kommunal, in Unternehmen: Heizungseinstellungen optimieren, Raumtemperaturen reduzieren, dämmen, Warmwasserverbräuche verringern, andere Duschköpfe einbauen. Wir werden über alles transparent informieren, auch über Preise. Zaubern können wir aber nicht. Ich will auch gar nicht diesen Eindruck erwecken. Wir sind ja im Illtal keine Insel der Seligen. Wenn die Einkaufspreise drastisch steigen, hat dies auch lokal Folgen. Wir tun, was wir können, um die Folgen der Krise abzumildern. In unseren Gremien sitzen Praktiker mit Lebenserfahrung. Wir arbeiten parteiübergreifend zusammen. Das ist eine gute Basis. Ich verspreche Ihnen umfassende offene Kommunikation. Wir wollen vor allem, dass unsere, Ihre Versorgung gesichert ist.
Es fällt vielleicht manchem manchmal schwer, in diesen Zeiten Hoffnung zu verbreiten. Ich bleibe Optimist - und noch immer voller Energie. Und ich glaube, dass das notwendiger denn je ist.
In Erwartung einer Woche voller heißer gigantischer Sonnenenergie
Ihr Bürgermeister Armin König