ohne Energie geht nichts mehr, ob in der Industrie, im Haushalt, im Körper oder der Natur. Energie ist existenziell. Energiemangel hat Konsequenzen, ganz gleich, ob der Winter im Saarland kalt wird oder nicht: Wir müssen jetzt auch in Illingen Vorsorge und Entscheidungen treffen: WO wir sparen, WIE wir sparen, wie wir trotzdem ZUKUNFT sichern, investieren, Weichen neu stellen. Es bleibt uns nicht erspart, umzusteuern. Dabei dürfen wir uns nicht zugrunde sparen. Wir haben keine Blaupause dafür, wie das Umsteuern funktioniert. Wir müssen es versuchen. Den Mut müssen wir haben, auch privat. Wer kann, sollte schon jetzt darüber nachdenken, den Abschlag zu erhöhen und Geld zurückzulegen für das, was uns an Preiserhöhungen bevorsteht. Wenn manche Politiker und Manager nun sagen, man solle „die Preise wirken“ lassen und dass „die Krise auch eine Chance“ sei, dann klingt das in meinen Ohren zynisch. Es geht um faire Verteilung, faire und breite Versorgung und richtige Vorsorge.
Vorsorge und Versorgung - die beiden Begriffe haben mit Sorge zu tun, hinzu kommt die faire Verteilung. Alles gehört zusammen. Dass Verteilung auch etwas mit Umverteilung zu tun hat, damit die, die wenig haben, nicht unter die Räder kommen, wird immer häufiger zum Thema. Nils Minkmar hat dazu Kluges in seiner Kolumne „Der 7. Tag“ geschrieben: „Die Reichen wollten reicher werden, und die Regierenden haben serviert, was bestellt wurde.“ Es ist wie bei der Bankenkrise: Gewinne wurden privatisiert, Managergehälter stiegen und stiegen, und als die Krise kam, musste der Staat einspringen und hat Verluste sozialisiert - auf die Bevölkerung. Neuanfang? Eher nicht. Minkmar fragt, warum es im Erfinderland Deutschland keinen deutschen Tesla gibt und warum nicht auf jedem Haus eine Fotovoltaikanlage aus europäischer Produktion steht. Und warum Politik, Unternehmen und Gesellschaft zu risikoscheu waren, so kreativitätsfeindlich - und warum „geiz ist geil“ zur Maxime werden konnte, obwohl Franz Alt und Hoimar von Ditfurth und viele andere einen „anderen Fortschritt“ (der Ur-Lafontaine) anmahnten. Jetzt haben wir den Salat - und wir fragen uns, warum wir Bürger dafür allein die Rechnung bezahlen sollen. Was hilft: Nicht den Kopf in den Sand stecken, einen Plan machen, sich wappnen, darum geht es. Wir in Illingen sind bereit dazu.
Es gibt eine Mannschaft, die gerade jetzt mit ihren zielstrebigen, energiegeladenen Auftritten für Aufsehen sorgt: die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen. Sie hat bereits drei tolle EM-Auftritte absolviert. Neun Punkte, neun Tore mit voller Energie. Lena Lattwein aus Hüttigweiler spielt einen wichtigen Part in diesem Team. Einer ihrer Mitschüler vom Illtal-Gymnasium hat mich an den Samstagabend in der Illipse erinnert, als Lena nicht nur das Super-Abiturzeugnis entgegennahm, sondern auch für besondere Leistungen geehrt wurde. Eine starke Frau mit starkem Willen und klaren Zielen. Die kann was, hat Energie und ist total sympathisch. Natürlich drücken wir Lena und dem DFB-Team die Daumen. Lena Lattwein hat nicht (nur) für die Schule, sondern auch fürs Leben gelernt und ist erfolgreich damit. Darauf kann sie echt stolz sein.
Womit wir bei den Schulen wären: die Zeugnisse sind geschrieben, jetzt wird das neue Schuljahr vorbereitet. Die Landesregierung hat am Wochenende mit einer spektakulären Entscheidung für Aufsehen gesorgt: Die Klassen sollen kleiner, die Klassenteiler gesenkt werden. Klasse! Eine starke, mutige Entscheidung. Sie ist richtig. Aber jetzt muss dann auch investiert werden: in Lehrkräfte, in Digitalisierung, in Lernmittel, in Räume, in Nachhaltigkeit. Umso wichtiger ist jetzt umfassende systematische Schulentwicklungsplanung. Wir haben die Zahlen für Gemeinderat und Öffentlichkeit zusammengestellt. Als kinder- und familienfreundliche Gemeinde wollen wir Vorsorge treffen und die bestmögliche Versorgung auf den Weg bringen. Dafür brauchen wir eine Idee, Zahlen, Pläne und Geld. Wir haben Ideen, Zahlen und Pläne. Sie sind eine gute Grundlage für Entscheidungen in Schule und Ganztagsbetreuung. Was noch fehlt, ist Geld. Wir begrüßen die Ankündigung des Landes, viel Geld in die Hand zu nehmen. Wer das bezahlen soll? Nils Minkmar hat da einen überzeugenden Vorschlag: „Eine Zeitenwende ist keine private Angelegenheit, über Duschpraxis und Nebenkostenabrechnung allein kann der Umbau nicht geregelt werden. Bezahlen müssen ihn jene, die in den vielen guten Jahren der billigen Energie so immens reich geworden sind. Wir brauchen, wie nach dem Krieg, ein Lastenausgleichsgesetz“. Er meint damit nicht den Mittelstand, sondern die global Vernetzen, die unglaublich viel profitiert und wenig oder keine Steuern bezahlt haben.
Klingt schlüssig. Aber machen wir uns nichts vor: Wir müssen auch selbst einen Beitrag leisten. Das ist die Wahrheit. Wer die Wahrheit kennt, kann Vorsorge treffen. Damit die Versorgung stimmt. Und für die faire Verteilung muss die Politik und notfalls die Bundesnetzagentur sorgen.
Was noch notwendig wäre: Wieder attraktivere Konditionen für alle, die private oder genossenschaftliche oder gemeinschaftliche Anlagen bauen, um regenerative Energien zu erzeugen. Dazu gehören höhere Vergütungen, steuerliche Anreize und weniger Bürokratie. Ich könnte mir eine Energiegenossenschaft in Illingen vorstellen, wenn die Konditionen stimmen.
Nichts in unmöglich. Packen wir’s an und in dieser Hitzewoche die Badehose ein. Im Freibad ist immer ein Platz frei. Mindestens. Die Sonne sorgt schon seit 14 Tagen für die Aufheizung des Wassers. Ganz regenerativ.